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Manuskript

Essen mal ganz anders fotografiert

Die spanische Fotografin Tessa Dóniga hat sich auf Bilder von Lebensmitteln und zubereiteten Speisen spezialisiert. Allerdings gestaltet sie ihre Fotos anders als gewöhnlich: Sie hat viele verrückte Ideen, wie man Essen besonders in Szene setzen kann. Und das macht sie so erfolgreich.

SPRECHER:
Nimmt man „Breakfast“ wörtlich, dann kann das Sonntagsfrühstück schon mal als Schlacht mit Beil und Säge enden – so geschehen in der Fotoserie „Break fast“, was übersetzt so viel wie „schnell zerbrechen“ bedeutet. Es sind die Bilder der spanischen Fotografin Tessa Dóniga, die Nahrungsmittel und Alltagsgegenstände zweckentfremdet in Szene setzt.

TESSA DÓNIGA (Fotografin):
Ich würde meine Arbeit mit drei Worten beschreiben: eigenwillig, detailliert und absurd.

SPRECHER:
Heraus kommen surreale Kompositionen wie ein Frühstücksei, das mit scharfer Munition beschossen wird, oder Pancakes, die anstatt in der Pfanne mit dem Bügeleisen gebraten werden. Als Kreativdirektorin fotografiert Tessa Dóniga heute für eine Shopping-Mall in Madrid. Vier Motive sollen auf Plakaten und in Social-Media-Kanälen auf die Modegeschäfte und die gastronomische Auswahl aufmerksam machen. Von klassischer Food-Fotografie hebt sich Tessa Dóniga dabei ganz bewusst ab.

TESSA DÓNIGA:
Okay, setz dich aufrechter hin und zeig, dass du dich über den Schuh und den Hotdog freust. Was man bei mir in der Regelsieht, ist Essen, das ein wenig deplatziert wirkt. In einer Art, die man so noch nicht gesehen hat – aus dem Kontext gehoben und übertrieben inszeniert. Hier haben wir ein Model, Mode und eine Aktion, die spielerisch mit Essen umgeht.

SPRECHER:
Während ihres Kunststudiums entdeckt Tessa Dóniga ihre Leidenschaft für Fotografie und Film. 2015 gründet sie ihre eigene Agentur. Sie dreht Werbespots und produziert Fotoserien für Zeitschriften. Ihr Markenzeichen: Pastellfarben und reduzierte Bildkompositionen. Ihr Spezialgebiet: Essen. Mal exzentrisch, mal provokant inszeniert. Die größte Herausforderung: Alles muss frisch und perfekt aussehen. Während das Model für das zweite Foto gestylt wird, ist Tessa Dóniga bereits unterwegs. Das essbare Requisit fehlt noch. Für ihr nächstes Motiv benötigt sie ein perfekt gebratenes Spiegelei. Mangels Kochzeile im Fotostudio besorgt sie es kurzerhand im Café nebenan.

TESSA DÓNIGA:
Spiegeleier sind empfindlich, da sie schnell trocken werden. Hier kann ich sie gleich mitnehmen. Ich denke, ich kann maximal eine Stunde mit ihnen arbeiten. Wenn nicht, muss ich noch mal hierherkommen.

SPRECHER:
Es geht eben nichts über Improvisationstalent.

TESSA DÓNIGA:
Die Eier habe ich. Hoffentlich fallen sie mir unterwegs nicht runter.

SPRECHER:
Zurück im Studio setzt Tessa Dóniga das Spiegelei umgehend in Szene. Hauptaugenmerk liegt auf dem Eigelb, das mit chirurgischer Präzision angepasst wird.

TESSA DÓNIGA:
Das perfekte Ei für das Foto ist eines, das glänzt, eine schöne Farbe hat und nicht angebrannt ist. Natürlich bearbeiten wir die Bilder später noch. Aber es gilt: je mehr Glanz und Fülle, desto besser.

SPRECHER:
Nur das Sandwich zu fotografieren, das wäre zu einfach. Stattdessen wird das Eigelb zum Nagellack umfunktioniert. Denn nur ungewöhnliche Geschichten garantieren Aufmerksamkeit.

TESSA DÓNIGA:
Ästhetisch schöne Bilder gibt es wie Sand am Meer. Das Internet ist voll davon. Jeder hat heutzutage ein Smartphone und macht Fotos. Es ist viel komplizierter geworden, eine witzige Geschichte zu erzählen und sich abzuheben.

SPRECHER:
Egal ob Frühstück, Mittag- oder Abendessen – auch die heutigen Fotos von Tessa Dóniga machen Appetit auf mehr.

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