Das Brandenburger Tor – Symbol der deutschen Geschichte
Das Brandenburger Tor in Berlin ist eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Deutschlands und erinnert an wichtige Ereignisse der deutschen Geschichte. Im 18. Jahrhundert wurde es als Triumph-Tor erbaut, heute ist es das Symbol der deutschen Einheit. Für Touristen ist ein Besuch des Brandenburger Tores ein besonderes Erlebnis.
SPRECHER:
Das Brandenburger Tor: Berlins wichtigstes Wahrzeichen im Zentrum der deutschen Hauptstadt. Ein rund 20 Meter hohes Bauwerk mit zwei Torflügeln an seinen Seiten – der krönende Abschluss der Prachtstraße „Unter den Linden“. Ein Triumph-Tor, das sich Preußenkönig Friedrich Wilhelm II. Ende des 18. Jahrhunderts bauen ließ. Gekrönt wird es von einer sechs Meter hohen Quadriga. Die vier Pferde werden von der römischen Siegesgöttin Victoria gelenkt. Zuerst war sie nackt, ein Gewand bekam sie später. Die Historikerin Zitha Pöthe-Elevi hat die Botschaft des Bauwerks entschlüsselt.
ZITHA PÖTHE-ELEVI:
1788 kommt es zu einem wichtigen Ereignis in Preußen: Friedrich Wilhelm II. kann ein für ihn sehr wichtiges Bündnis schließen mit Großbritannien und der Republik der Niederlande. Das möchte er gebührend feiern und baut sich hier ein Triumph-Tor.
SPRECHER:
Der Entwurf aus Sandstein im frühklassizistischen Stil stammt von Carl Gotthard Langhans – nach dem Vorbild des Eingangstors zur Akropolis in Athen. Für die Quadriga und viele andere Ausschmückungen war der Bildhauer Johann Gottfried Schadow zuständig. Zitha Pöthe-Elevi hat ein Buch über das Brandenburger Tor geschrieben und erklärt den Unterschied zum griechischen Vorbild.
ZITHA PÖTHE-ELEVI:
Friedrich Wilhelm bat seinen Architekten Langhans darum, möglichst viel Öffnung des Brandenburger Tores zu ermöglichen, sodass die Durchsicht natürlich auf den Tiergarten und diese lange Achse Richtung Westen mit diesem westlichen Horizont [geht]. Das sieht man sehr schön. Hier sehen wir auf dem Bild zum Beispiel dieses sehr Enge, etwas Gedrungene der Architektur, der griechischen Marmorarchitektur, während wir diese schöne Zentralperspektive entwickeln konnten.
SPRECHER:
Das Brandenburger Tor zieht jeden Tag Besucher aus aller Welt an.
BESUCHERIN:
Die Pracht des Gebäudes, seine Höhe und die Figuren an den Säulen, das ist wirklich spektakulär.
BESUCHER:
Ich fühle mich vor diesem massiven Tor sehr klein.
BESUCHERIN:
Ich bin zum ersten Mal in Europa und habe so etwas Großartiges noch nie gesehen.
SPRECHER:
Jahrzehntelang war das Brandenburger Tor vor allem Symbol der deutschen Teilung – isoliert im Sperrgebiet zwischen dem Ost- und dem Westteil Berlins. Erst nach dem Mauerfall wurde es 1989 wieder für alle zugänglich. Jetzt ist es Symbol der deutschen Einheit.
ZITHA PÖTHE-ELEVI:
Ich denke, dadurch, dass es so lange Zeit die Grenze markiert hat zwischen den beiden Blöcken Ost und West, hat sich hier eine ganz, ganz besondere emotionale Schranke auch gebildet. Die ist dann ja mit dem Eisernen Vorhang am 22.12. hier auch gefallen – einer der letzten Grenzübergänge, den die SED-Führung freigegeben hat.
SPRECHER:
Wer nach all diesen Eindrücken einen Moment der Besinnung braucht, kann hierherkommen: in den "Raum der Stille" im angrenzenden Torhaus.
FRAU:
Diese Stille da drinnen ist sehr faszinierend und beruhigend.
MANN:
Im Gegensatz zu hier draußen, wo der ganze Tumult ist, kommt man darinnen wieder zur Ruhe und findet man seine innere Mitte.
SPRECHER:
Das Brandenburger Tor fasziniert auch die Euromaxx-Zuschauer, die ihre Aufnahmen geschickt haben. Wer das Brandenburger Tor nach Hause mitnehmen möchte, kann sich in einem der Souvenirshops eine Mini-Ausgabe kaufen. Als Erinnerung an einen ganz besonderen Ort.