Zotteln
Wer zottelt, kann Zotteln haben, muss es aber nicht unbedingt. Das geht sogar mit einer ordentlichen Frisur.
Philip hat es eilig. Er steht an einem Fußgängerüberweg, und da zottelt doch jemand in aller Seelenruhe über die Straße. Er hat offenbar alle Zeit der Welt. Das Verb „zotteln“ bedeutet, dass jemand ganz langsam und achtlos geht, schlendert. Es geht wohl zurück auf den mittelhochdeutschen Begriff „zoten“ – mit derselben Bedeutung. Die Wortforscher vermuten, dass vielleicht an Schafe gedacht wurde, deren Zotten oder Zotteln beim Laufen hin- und her schwangen. Zotten oder Zotteln ist herunterhängendes Haar. Sieht jemand zottelig aus, hat er sich nicht gekämmt, die Haare sind wirr und unordentlich. Und genau das war anscheinend das Problem bei dem zottelnden Fußgänger. Er musste langsam gehen, weil er wegen seiner langen Zotteln sonst über seine eigenen Füße gestolpert wäre.