Manuskript

Aktion gegen Plastikmüll im Meer

Zu viel Plastikmüll landet im Meer. Die niederländische Organisation „The Ocean Cleanup“ hat eine große Aktion gestartet, um das Problem zu lösen. Schiffe sollen den Müll auffangen.

Es wird geschätzt, dass seit 1950 weltweit etwa 8,3 Milliarden Tonnen Plastik produziert wurden. Häufig endet der Kunststoff als Müll in der Umwelt. Besonders Flüsse sind damit verschmutzt. Und über die Flüsse gelangt das Plastik schließlich auch ins Meer. Dort stellt es zum Beispiel als Mikroplastik eine Gefahr für Menschen und Tiere dar, da es über die Nahrung aufgenommen werden kann.

„The Ocean Cleanup“, eine niederländische Organisation, versucht nun, das Problem zu lösen. Schiffe sollen den Müll dort auffangen, wo Flüsse ins Meer fließen. Die ersten beiden „Müllfänger“-Schiffe sind in Malaysia und Indonesien im Einsatz. An 1000 Flüssen sollen in Zukunft weitere Schiffe dabei helfen, dass weniger Plastikmüll im Meer landet. Aber ist das eine echte Lösung für das Plastikproblem?

Nadja Ziebarth, Leiterin des Meeresschutzbüros der Organisation BUND, spricht einen anderen Aspekt an. Sie findet, dass grundsätzlich weniger Plastik verwendet werden sollte, und fordert: „Wir müssen Plastik vermeiden, wo es nur geht. Plastik muss recycelt werden und Plastik ist kein Wertstoff, den man rumliegen lässt. Aus diesem Grund brauchen wir Verbote von Einmalplastik […].“

Mikroplastik entsteht vor allem durch Reifenabrieb von Autos auf den Straßen und durch das Waschen von Textilien aus Kunststofffasern. Jedes Jahr gelangen in Deutschland laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts etwa 5,4 Kilogramm Mikroplastik pro Person in die Umwelt. Experten sagen, dass die Menge um 96 Prozent reduziert werden muss – auf 200 Gramm. Nadja Ziebarths Fazit zur Aktion von „The Ocean Cleanup“ ist daher ernüchternd: „Die Entlastung der Meere durch Müllfänger in den Flüssen ist besser als nichts, aber auch nicht die Lösung.“

Manuskript