Als afrikanischer Fußballtrainer in Europa
Was macht ein Fußballprofi, wenn die aktive Zeit vorbei ist? Für Michael Essien und John Utaka ist die Antwort klar: Sie wollen als Profi-Trainer in Europa arbeiten. Doch dieses Ziel zu erreichen, ist nicht leicht.
Eine Fußballerkarriere ist kurz: Mit Mitte 30 ist für die meisten Profis Schluss. Dann fragen sich viele Spieler, wie es beruflich weitergehen soll. Einige bleiben ihrer Leidenschaft treu und streben eine zweite Karriere als Fußballtrainer an – so wie Michael Essien aus Ghana und John Utaka aus Nigeria. Beide haben bei verschiedenen europäischen Vereinen auf hohem Niveau gespielt.
Essien feierte seine größten Erfolge mit der ghanaischen Nationalmannschaft und dem FC Chelsea. Am Ende seiner Karriere bekam er das Angebot, eine Trainerausbildung in Dänemark zu beginnen. „Ich mache meine Trainerscheine, weil ich es liebe, mit den Spielern auf dem Platz zu sein“, begründet Essien die Entscheidung. Seine Trainerlizenz für den Jugend- und Amateurbereich hat er schon. Sein nächstes Ziel ist die Pro-Lizenz, damit er als Trainer im Profi-Bereich Fuß fassen kann.
Auch John Utaka träumt davon, eine europäische Top-Mannschaft zu trainieren. Nach seiner aktiven Zeit als Stürmer stellte sein alter Verein Montpellier ihn als Assistenztrainer ein. Er sieht in der Trainerlizenz vor allem eine zweite Chance: „Mein Traum ist es, als Trainer Trophäen zu gewinnen, die ich als Spieler nicht gewinnen konnte“, so Utaka. An erster Stelle steht dabei der Titel in der Champions League, den noch nie ein afrikanischer Trainer holen konnte.
Bisher gibt es kaum ehemalige Spieler aus Afrika, die später in Europa von der Trainerbank aus erfolgreich waren. Einer der wenigen ist der frühere Torhüter Emmanuel Egbo. Er holte als Trainer mit seinem albanischen Verein den Meistertitel. Trotzdem glauben Essien und Utaka an ihren Erfolg. Um ihr Ziel zu erreichen, geben sie alles und lernen ständig dazu. Aber: „Man braucht auch als Trainer Leute, die einen fördern und weiterempfehlen“, so Utaka.