Manuskript

Berlin soll grüner werden

Zu viel Verkehr, schlechte Luft und zu wenige Fahrradwege – darüber klagen viele Berliner. Sogenannte „Begegnungszonen“ sollen den Autoverkehr reduzieren und die Lebensqualität in der deutschen Hauptstadt verbessern.

Es ist eng geworden in Berlin, denn in den letzten zehn Jahren sind immer mehr Menschen in die Hauptstadt gezogen. Auf den Straßen ist kaum noch Platz für die vielen Fußgänger, Autos und Fahrräder. Besonders der zunehmende Autoverkehr hat Folgen: Für Fahrradfahrer sind Berlins Straßen gefährlich geworden, und die Luftqualität hat sich deutlich verschlechtert.

Deshalb sollen mehr Fahrradwege gebaut und der Autoverkehr reduziert werden. Die Stadt hat sogenannte „Begegnungszonen“ eingerichtet, in denen es mehr Raum für Fußgänger und Radfahrer gibt. Eine dieser Zonen befindet sich in der Bergmannstraße im Stadtteil Kreuzberg. Dort lebt Hans-Peter Hubert. Er hat dafür gekämpft, dass die Anwohner Einfluss auf die Gestaltung der Zone hatten. Hunderte Bürger haben bei Workshops und Online-Feedbacks mitgemacht.

Das Ergebnis: Dort, wo früher Autos parkten, stehen jetzt Fahrradständer und gelbe Bänke, auf denen Anwohner und Passanten sich ausruhen können. Auf die Straße wurden grüne Punkte gemalt, die den Verkehr verlangsamen sollen. Die Reaktionen der Bürger auf die neue Gestaltung sind sehr unterschiedlich. Manche halten die „Begegnungszonen“ für eine gute Idee. Andere stört es, dass sich Jugendliche dort treffen und die ganze Nacht Party machen.

Anwohner Guillaume Berthot findet: „Im Moment kannst du nicht sagen, dass es schön ist, hier zu sitzen, mit all den Autos, die vorbeifahren.“ Er wünscht sich, dass noch mehr Straßen ganz für den Autoverkehr gesperrt werden, damit man sich auch mitten in der Stadt entspannen kann. Im November 2019 werden die Anwohner darüber abstimmen, wie es weitergehen soll. Die Chancen, dass sie die Autos ganz aus der Straße verbannen, stehen gar nicht schlecht.