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Blutgruppen – wichtige Entdeckung in der Medizin

Die meisten Menschen in Deutschland wissen nicht, welche Blutgruppe sie haben. Dabei ist die Frage überlebenswichtig. Denn wenn sich bei einer Transfusion die Blutgruppen nicht vertragen, kann das tödlich sein.

A, B, AB oder 0? Die meisten Menschen in Deutschland wissen auf die Frage nach ihrer Blutgruppe keine Antwort. Dabei ist es wichtig, sie zu kennen – zum Beispiel, wenn man nach einem Unfall eine Bluttransfusion braucht. Das hilft den Ärzten und Rettungshelfern, möglichst schnell eine geeignete Blutspende zu organisieren. Denn die meisten Menschen vertragen nur das Spenderblut von ganz bestimmten Blutgruppen.

Um die Verträglichkeit von Bluttransfusionen zu beurteilen, sind vor allem zwei Blutgruppensysteme wichtig: das sogenannte AB0 (Null)-System und das Rhesus-System. Das AB0-System unterscheidet zwischen vier verschiedenen Blutgruppen, die von den Eltern an die Kinder vererbt werden: A, B, AB und 0. Beim Rhesus-System geht es darum, ob ein bestimmtes Antigen auf den roten Blutkörperchen vorhanden ist oder nicht. Wer dieses Antigen hat, ist rhesus-positiv, wer nicht, ist rhesus-negativ.

Bei einer Transfusion gibt es klare Regeln, welches Blut für welche Patienten genommen werden darf. Denn wenn Spenderblut und Empfängerblut nicht zusammenpassen, kann das tödliche Folgen haben. Blutspender mit der Blutgruppe 0 negativ sind besonders gefragt, weil ihr Blut an alle Empfänger gespendet werden kann. Auch rhesus-negatives Blut ist sehr begehrt, weil es selten vorkommt. Der größte Teil der europäischen Bevölkerung, etwa 85 Prozent, ist nämlich rhesus-positiv.

Früher, als die Blutgruppen noch nicht bekannt waren, war es meist Zufall, wenn eine Transfusion ohne Komplikationen verlief. Das änderte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als der österreichische Wissenschaftler Karl Landsteiner das AB0-System der Blutgruppen entdeckte. Dafür erhielt er 1930 den Nobelpreis – denn seine Entdeckung war ein großer Fortschritt in der Medizin.

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