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Corona – Warum sind Familienfeiern so gefährlich?

Sogenannte Superspreading-Events entstehen dort, wo viele Menschen nah zusammenkommen. Immer häufiger rücken nun Familienfeiern in den Fokus der Corona-Forschung. Denn auch da steigt die Gefahr in der kalten Jahreszeit.

Wissenschaftler auf der ganzen Welt beobachten sogenannte Superspreading-Events, die immer wieder auf ähnliche Art entstehen: Am Anfang steht ein Ereignis, zum Beispiel eine Feier, bei der sich eine größere Zahl Menschen ansteckt. Diese infizieren in den folgenden Tagen Hunderte weitere Kontaktpersonen, was zu einem großen Ausbruch führt. Da Großveranstaltungen in vielen Ländern weiterhin verboten sind, rücken nun private Feiern immer mehr in den Fokus der Corona-Forschung.

Denn auch bei Familienfeiern und Partys kommt man sich nah: Lebhafte Gespräche, Umarmungen, Küsse, laute Musik, Singen, Tanzen und Alkohol – da werden die Abstandsregeln schon mal vergessen. Immer wieder hat es deshalb nach großen Familienfeiern schwere Corona-Ausbrüche gegeben, wie beispielsweise in Hamm oder Göttingen. Nun kommt der Herbst: Es wird kälter, und Veranstaltungen finden hauptsächlich in geschlossenen Räumen statt. Damit steigt auch die Gefahr.

Einzelne Personen als „Superspreader“ zu identifizieren, ist schwierig. Viele Infizierte haben keine oder kaum Symptome und bemerken nicht, dass sie infiziert sind und andere infizieren. Kontrollieren lassen sich dagegen die Bedingungen, unter denen ein „Superspreading-Event“ normalerweise entsteht: Durch einen Verzicht auf große Feiern können solche Ausbrüche vermieden werden.

Damit wird auch die Gefahr geringer, dass es wieder zu einem flächendeckenden Lockdown kommt. Betriebe, Geschäfte, Schulen und Kitas können geöffnet bleiben, sodass auch in der kalten Jahreszeit und in geschlossenen Räumen ein relativ normales Alltagsleben möglich ist. Verbote können eine Rolle dabei spielen, solche Superspreading-Events zu verhindern. Letztlich aber liegt es in der Verantwortung des Einzelnen, Abstand zu halten und die Hygieneregeln einzuhalten.

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