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Das Gelbe Trikot wird 100

1919 wurde bei der Tour de France zum ersten Mal das Gelbe Trikot getragen. Heute ist es längst zur Legende geworden und für Radprofis die größte Ehre. Bei der Tour 2019 wird sein 100. Geburtstag gefeiert.


Die Tour de France feiert gerne ihre Vergangenheit. Es gibt kaum ein Jahr, in dem nicht irgendeiner Person oder Sache gedacht wird: ob der ersten Alpenetappe, der Helden der Vergangenheit oder der Kriege und ihrer Opfer. Auch 2019 gibt es wieder ein Jubiläum: Bei der 106. Frankreich-Rundfahrt feiert das Gelbe Trikot seinen 100. Geburtstag.

1919 hatte Tour-Gründer Henri Desgrange die Idee, den Gesamtführenden optisch hervorzuheben. Warum die Farbe Gelb gewählt wurde, da ist man sich nicht ganz sicher. Eine Geschichte sagt, dass es damals kurz nach dem Ersten Weltkrieg keine andere Stofffarbe gab. Doch ob das stimmt oder nicht – „das Gelbe“ ist inzwischen das Symbol der Tour geworden.

Dabei war die Premiere alles andere als feierlich. Die Tour de France 1919 war gezeichnet vom Ersten Weltkrieg, der Europa zerstört hatte. Als der Franzose Eugène Christophe als erster Fahrer auf der elften Etappe das Gelbe Trikot bekam, waren nur noch zehn andere Fahrer im Rennen. Die anderen mussten vorher wegen Stürzen, aber auch wegen Verletzungen aus dem Weltkrieg aufgeben.

„In einem Jahrhundert wurde das Gelbe Trikot zur Legende“, sagt Tour-Direktor Christian Prudhomme. Im Gelben Trikot zu fahren ist eine große Ehre. 266 Radprofis hatten in den vergangenen 99 Jahren diese Ehre. Am häufigsten trug Eddy Merckx das Trikot: 111 Etappen oder Halbetappen fuhr er in Gelb. „Für mich war es ein Kindheitstraum, das Gelbe Trikot tragen zu dürfen“, sagte er. Nicht nur dem Gelben Trikot, sondern auch Eddy Merckx wird die Tour 2019 deshalb huldigen.

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