Manuskript

Der Kugelschreiber wird 80

1938 wurde der Kugelschreiber erfunden. Auch heute ist er trotz digitaler Arbeitswelt aus den Büros nicht wegzudenken. Firmen nutzen Kulis als Werbeartikel und noch 80 Prozent der Deutschen schreiben täglich mit ihm.

Es gibt ihn in allen Farben und Größen, manchmal kostet er nur zehn Cent, als Luxusartikel kann er tausende Euro kosten. Der Kugelschreiber – meistens Kuli genannt – ist seit 80 Jahren nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Noch im Jahr 2017 gaben die Deutschen fast eine halbe Milliarde Euro für Kugelschreiber aus.

1938 meldete der Ungar Lászlo Bíró ein Patent auf seine Erfindung an. Inspiriert wurde Bíró, als er Kindern beim Spielen mit Murmeln zusah: Denn wenn die Murmel durch eine Wasserpfütze rollt, hinterlässt sie eine nasse Spur. Daraufhin bekam auch der Kuli an seiner Spitze eine kleine Kugel. Doch anfangs waren die Stifte noch Luxusartikel. Die ersten Kulis kosteten in einem New Yorker Kaufhaus 12,30 Dollar. Dafür musste damals ein Industriearbeiter acht Stunden arbeiten.

Heute gibt es trotz der digitalen Arbeitswelt vermutlich kein Büro ohne Kulis. Zwar tippt man Texte meistens am Computer oder Nachrichten mit dem Handy. Dennoch schreiben etwa 80 Prozent der Deutschen mehrmals täglich mit der Hand. Der Schreibgerätemarkt wächst immer noch konstant. „Der Kugelschreiber ist für uns immens wichtig“, sagt auch der Verband der Werbeartikel-Wirtschaft. Denn egal ob Firmen, Parteien oder Vereine, sie wollen bei ihren Kunden in Erinnerung bleiben und bedrucken daher Kulis mit Name und Logo.

Doch der Kugelschreiber hat sich über die Jahre auch verändert. Heute gibt es ihn mit eingebauten USB-Sticks und inzwischen auch als digitales Gerät. Sogenannte Smartpens können die geschriebenen Notizen speichern, damit man sie später auf den Computer übertragen kann. Und wer mit Kulis keinen Plastikmüll produzieren will, kann sie auch zum Nachfüllen oder aus Bio-Kunststoffen kaufen.

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