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Der Nahostkonflikt auf dem Schulhof

Nach den Terroranschlägen in Israel gibt es auch in deutschen Schulen Probleme. Manche Schülerinnen und Schüler sympathisieren mit der Hamas und zeigen offen ihren Antisemitismus.


In Israel und im Gazastreifen eskaliert die Gewalt. Das hat auch Konsequenzen für das Leben in Deutschland, wo sowohl Menschen jüdischen als auch muslimischen Glaubens leben. Das zeigt sich etwa in den Schulen. So tauchte kurz nach den Terroranschlägen in den sozialen Medien ein Video auf, in dem undeutlich zu sehen ist, wie ein Lehrer einen Schüler schlägt. Laut Polizei war dieser mit einer Palästina-Fahne und einem Palästinenser-Halstuch zur Schule gekommen.

Dervis Hizarci von der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus (KIgA) wünscht sich von Lehrerinnen und Lehrern besonnenere Reaktionen. Warum hat der Lehrer den Schüler nicht einfach gefragt, warum er sich so anzieht? Überrascht ist Hizarci von solchen Konflikten jedoch nicht. Seiner Meinung nach wurde an den Schulen bisher zu wenig über Antisemitismus und den Nahostkonflikt gesprochen. „Das ist wie bei einem Erste-Hilfe-Kurs, den man nicht aufgefrischt hat“, sagt Hizarci.

Wenn Kinder und Jugendliche aus Migrantenfamilien Antisemitismus in die Schule tragen, liegt das oft am Elternhaus, so der frühere Lehrer und Schulpsychologe Klaus Seifried: „Sie bekommen ihre Informationen aus arabischen Medien – und das ist das eigentliche Problem.“ Denn oft werden die in Deutschland lebenden Jüdinnen und Juden für Israels Politik verantwortlich gemacht und abgewertet.

Seifried wünscht sich, dass die Schulen enger mit den Eltern zusammenarbeiten: „Nur dann wird es uns gelingen, diese Kinder und Jugendlichen ein Stück weit zu integrieren und sie nicht in einer Parallelgesellschaft aufwachsen zu lassen.“ Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen allerdings: Antisemitismus ist nicht nur ein Problem in der muslimischen Gemeinschaft, sondern ein Problem in der gesamten deutschen Gesellschaft.

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