Das Reichstagsgebäude in Berlin, vor dem Tom Fauser protestieren will, ist weltbekannt. Und das nicht nur, weil hier seit 1999 der Deutsche Bundestag residiert. Berühmt wurde das Gebäude zum Beispiel im Sommer 1995 durch eine Aktion des Künstlerehepaars Jeanne-Claude und Christo: Für zwei Wochen verhüllten diese das geschichtsträchtige Bauwerk mit einer 100.000 m² großen Plane. Fünf Millionen Menschen bestaunten das Kunstwerk auf Zeit.
Unmittelbar an der Ostseite des Reichstags verlief früher die Sektorengrenze. Diese trennte Ost- und Westdeutschland, also auch Ost- und West-Berlin. 1961 wurde die „Mauer“ mitten durch Berlin gebaut: Der Reichstag stand im Westen, direkt daneben begann eine gefährliche Zone, im Volksmund auch „Todesstreifen“ genannt. Grenzsoldaten der DDR hatten den Befehl, jeden zu erschießen, der es wagte, die Grenze ohne Erlaubnis zu überqueren. Über 130 Menschen verloren an diesem Grenzstreifen ihr Leben. Heute kann man sich in ganz Berlin frei bewegen. Gut, dass am 3. Oktober 1990 vor dem Reichstag die Fahne der deutschen Einheit gehisst werden konnte, die bis heute dort weht – spektakulär durch ihre Größe von 60 m², vor allem aber aufgrund ihrer Bedeutung für Deutschland.