Eine Kneipe ist kein Restaurant und keine Bar – Kneipe ist Kneipe. Rustikal und bodenständig eingerichtet, bietet eine typische Kneipe hauptsächlich Bier und meist nur einfache Snacks wie Erdnüsse oder Frikadellen. Am Tresen sitzen Stammgäste, die sich schon seit Ewigkeiten zu kennen scheinen. Früher gab es gefühlt fast an jeder Ecke in Deutschland solch eine Kneipe. Sie war quasi das öffentliche Wohnzimmer für alle, die sich mit Freunden, Bekannten oder Kollegen auf ein Bier treffen wollten. Inzwischen prägen eher Szenelokale - schicke Cafés, Bars und Clubs - das Stadtbild. Die Anzahl der Kneipen in Deutschland sank hingegen kontinuierlich in den letzten Jahren. Viele Traditionslokale stehen heute vor dem Aus.
Dennoch fungieren Kneipen weiterhin als wichtiger Treffpunkt sowohl für alte als auch für junge Menschen. Am Wochenende wird dort gern Fußball geschaut oder Tischfußball gespielt. Kneipen sind auch Teil des Studentenlebens. Vor Semesterbeginn wird meist von Fachschaften eine „Kneipentour“ organisiert, um den Erstsemesterinnen und Erstsemestern („Ersties“) das Nachtleben der Unistadt zu zeigen. Bei einem „Stammtisch“ in Kneipen handelt es sich heute nicht unbedingt – wie einst üblich – um ein Treffen von älteren Herren, die bei einem Glas Bier über Politik diskutieren. Viele Stammtische dienen einfach dazu, dass Menschen mit gleichen Interessen regelmäßig zusammenkommen, um Erfahrungen auszutauschen. Bei einem „Sprachenstammtisch“ zum Beispiel trifft man sich, um gemeinsam Fremdsprachen zu üben – egal ob mit oder ohne Bier.