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Eine neue App für den Kampf gegen Corona

Die neue deutsche Corona-Warn-App soll die beste der Welt sein. Sie sammelt Daten über Kontakte zwischen Menschen, um neue Ansteckungen zu verhindern. Warum wird die App so gelobt und wie funktioniert sie?

Es hat etwas länger gedauert, aber jetzt ist sie da: Die neue Corona-Warn-App für Deutschland. Experten finden sie besonders gut, weil sie persönliche Daten schützt. Denn anders als zum Beispiel in China erkennt diese App nicht, wo sich die Nutzer genau aufhalten, sondern nur, welche anderen App-Nutzer gerade in der Nähe sind. Und diese Informationen werden nicht an zentrale Rechner geschickt.

Die Smartphones der Nutzer kommunizieren über Bluetooth miteinander und schicken sich Kurzzeit-Identifikationsnummern zu. Die eigentlichen Kontaktdaten werden nur dezentral auf den Telefonen gespeichert. Dabei sind sie so verschlüsselt, dass die Nutzer der App sie selbst nicht sehen können. Die Daten werden automatisch nach zwei Wochen gelöscht.

Wenn sich jemand mit Corona angesteckt hat, bekommt er mit dem Testergebnis vom Labor einen QR-Code, den er mit dem Smartphone einscannen soll. Erst dann kann eine Warnmeldung abgeschickt werden. Dabei sendet das Telefon die anonymisierten Daten der Kontaktpersonen an einen zentralen Server. Dieser schickt dann automatisch eine Warnung an alle Personen, in deren Nähe sich der Angesteckte in den letzten 14 Tagen für mindestens 15 Minuten aufgehalten hat. Ihnen wird empfohlen, einen Corona-Test zu machen und in Quarantäne zu gehen.

Eine große Schwäche aller Corona-Warn-Apps ist, dass sie nur national und nicht international funktionieren. Allein in der Europäischen Union gibt es mindestens sieben verschiedene Apps, die nicht miteinander verbunden und kompatibel sind. Aber es gibt auch gute Nachrichten: Die europäischen Staaten arbeiten an einer Lösung, die es möglich machen würde, dass die Apps verschiedener Länder miteinander kommunizieren.

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