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Erster Solarweg für Radfahrer in Deutschland

In Erftstadt in Nordrhein-Westfalen hat der erste Solar-Fahrradweg eröffnet. Die Teststrecke ist 90 Meter lang und erzeugt Strom. Das Projekt hat viele Vorteile, ist aber auch sehr teuer.

Auf einer etwa 90 Meter langen Strecke neben Feldern und Einfamilienhäusern sieht man hunderte kleine Solarzellen auf dem Boden. Früher war hier ein normaler Fahrradweg, der einen Stadtteil von Erftstadt mit einer Schule verbindet. 

Die Idee für den Solarweg hatte Donald Müller-Judex, Gründer des Start-up-Unternehmens Solmove. Vor einigen Jahren suchte der Ingenieur in Süddeutschland nach freien Flächen für Solaranlagen. Doch er stellte fest, dass alle passenden Dächer schon mit Solarzellen belegt waren. Dafür gab es sehr viele Wege, auf die die Sonne oft scheint. Allein in Deutschland gibt es 1,4 Milliarden Quadratmeter an Radwegen, Seitenstreifen oder Parkplätzen mit genügend Sonnenlicht.

Auch wenn man durch Solaranlagen auf geraden Flächen nicht so viel Energie gewinnen kann, wie auf einem schrägen Dach, haben sie viele weitere Vorteile: Der erzeugte Strom funktioniert im Winter zum Beispiel als Heizung. Schnee und Eis schmelzen dadurch automatisch. Auf Straßen könnte der Verkehr gezählt und besser organisiert werden. Außerdem könnten später einmal elektrische Fahrzeuge ohne Kabel automatisch aufgeladen werden.

Aber das Projekt ist auch teuer. 800.000 Euro hat die Teststrecke gekostet. Erst nach zwölf Jahren macht sie dann Gewinn. Die Solarstraße ist dann aber günstiger als normale Straßen, die nur Kosten verursachen. Donald Müller-Judex wünscht sich aber mehr Unterstützung von der Politik. Denn in Ländern wie China und Frankreich bekommen solche Projekte zehn Mal so viel Geld, so Müller-Judex. Das Interesse aus dem Ausland an Solmove ist jetzt schon sehr groß und lässt das Berliner Start-up für die Zukunft hoffen.

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