Ewige Chemikalien: das versteckte Gift
Ob im Pizzakarton oder in der Bratpfanne: Ewige Chemikalien sind überall. Sie reichern sich in der Natur und im Körper an und sind nicht biologisch abbaubar. Vor allem aber schaden sie der Gesundheit.
Sie finden sich in Regenjacken, Pizzakartons und Flugzeugen, und fast jeder hat sie im Körper: Chemikalien mit dem Namen „PFAS“. Dabei sind die Gefahren bekannt: PFAS können zu Leber- und Nierenschäden führen, die Fruchtbarkeit von Männern verringern und das Krebsrisiko erhöhen. Eine der ersten PFAS wurde bei der Entwicklung der Atombombe verwendet. Dieselbe Chemikalie verkaufte der Hersteller später unter dem Namen „Teflon“ als Beschichtung für Bratpfannen.
Heute gibt es über 4500 PFAS. Ihre Eigenschaften machen sie für die Industrie interessant: Sie sind wasser-, fett- und schmutzabweisend und werden zum Beispiel für die Produktion von Lebensmittelverpackungen und Kleidung genutzt. Doch ihre Stabilität ist auch das Problem: Die PFAS sind biologisch nicht oder erst nach sehr langer Zeit abbaubar. Deshalb werden sie auch „ewige Chemikalien“ genannt.
„PFAS gehören zu den bedrohlichsten Chemikalien, die jemals erfunden wurden“, meint Umweltberater Dr. Roland Weber. Man findet sie auf der ganzen Welt – sie reichern sich im Boden an, im Trinkwasser, in Lebensmitteln, in den Körpern von Tieren und auch im menschlichen Körper. Und nicht selten liegt die Konzentration über den kritischen Werten.
Seit die gesundheitlichen Konsequenzen allgemein bekannter geworden sind, wollen immer mehr Länder PFAS verbieten. Die Industrie hat schon reagiert. Einige Modehersteller produzieren inzwischen Kleidung ohne ewige Chemikalien. Und auch ein großes internationales Möbelhaus hat versprochen, keine PFAS mehr zu benutzen. Deutschland und einige andere EU-Länder würden die giftigen PFAS bis 2030 am liebsten ganz aus dem Verkehr ziehen.