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„Ewige Chemikalien“ – Gefahr für Natur und Mensch

So genannte PFAS sind für die Industrie sehr nützlich, doch in der Natur und im menschlichen Körper können sie schwere Schäden verursachen. Laut Recherchen lassen sich die Stoffe inzwischen fast überall nachweisen.

Man findet sie in Regenjacken, Tiefkühlgemüse-Verpackungen oder der Beschichtung von Pfannen: Perflourierte Alkylverbindungen, kurz PFAS. Wegen ihrer hohen Stabilität sind die rund 4.500 künstlich hergestellten Stoffe in der Industrie sehr beliebt. Doch über Mülldeponien, das Waschen von Sportkleidung oder industrielle Abwässer gelangen sie in die Umwelt und reichern sich schließlich über die Nahrung in den Körpern von Tieren und Menschen an.

Ein Rechercheprojekt hat in ganz Europa nach den Chemikalien gesucht und fand sie an mehr als 17.000 Orten – in 2.000 Fällen sogar in besonders hoher Konzentration. Das stellt ein ernstes Gesundheitsrisiko für Mensch und Tier dar. So können PFAS Leber- und Nierenschäden verursachen, Impfungen weniger wirksam machen oder sogar zu Krebs führen. Auch den Hormonhaushalt von Tieren bringen die Stoffe durcheinander. „PFAS gehören zu den bedrohlichsten Chemikalien, die jemals erfunden wurden“, sagt Roland Weber, der die Vereinten Nationen zu Umweltthemen berät.

Denn wenn sie erst einmal in der Natur sind, lassen sich PFAS nicht mehr oder erst nach sehr langer Zeit wieder abbauen. Man nennt sie deswegen auch „ewige Chemikalien“. In vielen Ländern der Welt ist fast die gesamte Bevölkerung mit PFAS belastet. Zwar arbeitet man an Verfahren, mit denen die gefährlichen Stoffe wieder unschädlich gemacht werden können. Diese sind aber noch lange nicht ausgereift.

Einzelne Stoffe sind in der Europäischen Union schon verboten. Doch in der Industrie gibt es eine Methode, um das Verbot zu umgehen: So verwendet man nun oft PFAS, die sich nur sehr wenig von den alten unterscheiden, aber offiziell nicht verboten sind. Inzwischen wächst allerdings der politische Druck: Viele EU-Länder wie Deutschland fordern ein komplettes Verbot von PFAS bis 2030.

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