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Feiern für Toleranz und Vielfalt: CSD in Köln

Musik, bunte Kostüme, Partystimmung: Nach zwei Jahren Corona-Einschränkungen feierten über eine Million Menschen den Kölner Christopher Street Day wieder in voller Größe. Zur Begrüßung sprach der Ministerpräsident

Bunt, laut und fröhlich: Auf dem Christopher Street Day (CSD) in Köln feierten über eine Million Menschen zusammen, um für Toleranz und Vielfalt zu demonstrieren. Höhepunkt des Wochenendes war die Parade durch die Innenstadt mit etwa 180 Fußgruppen und Musikwagen – so vielen wie noch nie. Nach zwei Jahren Corona-Einschränkungen konnte der CSD zum ersten Mal wieder so stattfinden wie früher.

Der Kölner CSD ist eine der größten Veranstaltungen der LGBTQ+-Community in Europa. Doch trotz Partystimmung geht es um ein ernstes Thema: Der Druck durch homo- und transfeindliche Gruppen nimmt zu, und queere Menschen sind oft Opfer von Hass und Gewalt, sagt Jens Pielhau vom Verein Kölner Lesben- und Schwulentag, der den CSD veranstaltet.

Mit der Demo setzt Köln „ein starkes Zeichen für Vielfalt, für Toleranz, gegen Hass und gegen Ausgrenzung“, sagte Hendrik Wüst, der erste Ministerpräsident des Bundeslands Nordrhein-Westfalen, der selbst beim Kölner CSD dabei war. Vorfälle wie in Oslo zeigen, dass es immer noch nötig ist, solche Zeichen zu setzen, so Wüst. Dort hatte eine Woche zuvor ein Mann rund um eine Schwulen-Bar zwei Menschen getötet und 21 verletzt.

„Überall auf der Welt - und leider auch in Deutschland - sind Extremisten am Werk, die uns unsere Freiheit nicht gönnen wollen“, sagte der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann. „Das starke Signal aus Köln lautet: Wir lassen uns diese Freiheit niemals nehmen.“ Mit dem CSD wird an Ereignisse im Jahr 1969 in New York erinnert: Die Polizei stürmte damals eine Bar in der Christopher Street, was zu wütenden Protesten von Schwulen, Lesben und Transsexuellen führte.