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Grünen-Chef verlässt Facebook und Twitter

Weil seine privaten Online-Gespräche gehackt wurden und ein Video von ihm für Kritik sorgte, löscht der bekannte Politiker Robert Habeck seinen Account bei Facebook und Twitter. Er kritisiert die sozialen Medien heftig.

Macht es gut. Bye, bye“, twitterte Robert Habeck. Mit diesen Worten kündigte der Chef der Partei Bündnis 90/Die Grünen an, seinen Account auf Facebook und Twitter zu löschen. „Kann sein, dass das ein politischer Fehler ist“, sagte Habeck. Aber er glaubt auch, „dass es ein größerer Fehler wäre, diesen Schritt nicht zu gehen.“

Grund für seine Reaktion war unter anderem ein Hacker-Angriff. Der Grünen-Politiker gehört zu den etwa tausend Personen, die Anfang des Jahres 2019 gehackt wurden. Die meisten von ihnen sind deutsche Politiker, Prominente und Journalisten. Unter anderem wurde bei Robert Habeck die private Online-Kommunikation mit seiner Frau und seinem Sohn auf Twitter veröffentlicht.

Aber Habeck verlässt die sozialen Medien auch wegen eines Videos, das er selbst gepostet hatte. Eine Aussage im Video, in dem Habeck für die Grünen Werbung macht, sorgte für heftige Kritik. Er hat darin versprochen, dass das Bundesland Thüringen mit den Grünen ein „freies“ und „demokratisches Land wird“ – so, als wäre Thüringen jetzt noch unfrei. Gemeint hatte er aber eigentlich, dass das Bundesland frei „bleiben“ soll. Er selbst stellte danach fest, dass er auf Twitter immer lauter und aggressiver ist als normalerweise. Kein anderes Medium ist „so aggressiv“ und in keinem anderen gibt es „so viel Hass“, sagte Habeck.

Eigentlich ist Robert Habeck ein nachdenklicher und wenig polemischer Politiker. Seit Ende Januar 2018 ist er zusammen mit Annalena Baerbock Parteivorsitzender der Grünen. Bei den Wahlen in Bayern und Hessen waren sie sehr erfolgreich. Auch die Umfragewerte für die Partei in ganz Deutschland sind stark gestiegen, auf bis zu 20 Prozent. Ohne Twitter und Facebook hofft Habeck nun, wieder konzentrierter zu sein.

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