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Keine Schule ohne Masern-Impfung

Masern sind eine sehr ansteckende Krankheit. Man muss nur im selben Raum sein, um sich anzustecken. Schulen fordern, dass sich Lehrer und Schüler mit Impfungen schützen. Denn Masern können sogar tödlich sein.

Hildesheim, März 2019: Statt Hausaufgaben werden in der Oskar-Schindler-Gesamtschule Impfausweise kontrolliert. Zwei Schüler waren an Masern erkrankt. Danach mussten alle Schüler und Lehrer beweisen, dass sie gegen Masern immun sind. Die 60 Personen, die es nicht beweisen konnten, durften die Schule erst ein paar Wochen später wieder betreten.

2018 gab es in Deutschland 512 Masernfälle, 2015 sogar fast 2500. „Masern sind eine der ansteckendsten Krankheiten, die wir kennen“, sagt die Biologin Susanne Glasmacher vom Robert Koch-Institut (RKI). Das RKI berät die Regierung zu Infektionskrankheiten und empfiehlt, welche Impfungen nötig sind. Laut Glasmacher kann man sich mit Masern schon anstecken, wenn man im gleichen Raum ist wie ein Infizierter. Sie warnt, dass die Krankheit in seltenen Fällen tödlich sein kann, und dass man sie deswegen bekämpfen muss. Damit eine Gesellschaft masernfrei wird, müssen 95 Prozent dagegen immun sein, so Glasmacher.

Kinder sollen ungefähr zu ihrem 1. Geburtstag gegen Masern geimpft werden. In Deutschland gibt es keine Impfpflicht, die Eltern entscheiden, ob ihr Kind geimpft wird. 93 Prozent der Schulanfänger sind durch die Masern-Impfung geschützt, sagt Glasmacher. Doch nicht jeder vertraut den Medikamenten. Etwa zwei bis fünf Prozent in Deutschland sind strenge Gegner von Impfungen.

Dem Kinderarzt Steffen Rabe ist es deshalb wichtig, Eltern gut zu beraten. Beim Masern-Impfstoff sind schwere Nebenwirkungen eine ganz, ganz seltene Ausnahme, beruhigt Rabe die Eltern. Allerdings sagt er auch, dass die Häufigkeit von Nebenwirkungen nicht genau genug untersucht wird. An der Oskar-Schindler-Gesamtschule in Hildesheim läuft der Unterricht inzwischen weiter. Die ausgeschlossenen Schüler erhalten das Material per Mail.

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