Der Tierwelt droht ein Massenaussterben
Wandernde Tiere wie zum Beispiel Zugvögel sind wichtig für unser Ökosystem. Doch viele von ihnen sind durch menschlichen Einfluss vom Aussterben bedroht. Ihr Verschwinden hätte auch schlimme Folgen für die Menschheit.
Der erste, 2024 veröffentlichte UN-Bericht zu wandernden Tierarten ist alarmierend. So nehmen bei 44 Prozent aller Wandertierarten, die von den UN erfasst sind, die Bestände ab. Fast ein Viertel von ihnen könnte sogar ganz verschwinden. „Wir rasen praktisch ungebremst auf das sechste Massenaussterben in der Geschichte zu“, warnt Arnulf Köhncke von der Umweltschutzorganisation WWF Deutschland.
Tiere wandern im Wasser, in der Luft und an Land: zum Beispiel Wale und Meeresschildkröten, Zugvögel und Schmetterlinge oder Gnus und Elefanten. „Wandernde Arten reisen regelmäßig, oft Tausende von Kilometern, um einen bestimmten Ort zu erreichen“, so Amy Fraenkel, die für das Schutzabkommen CMS verantwortlich ist. Dafür brauchen die Tiere große, zusammenhängende Gebiete, in denen sie sich ungestört bewegen können. Städte, Felder oder Verkehrswege trennen diese Gebiete jedoch voneinander.
Dadurch geht Biodiversität verloren, die auch für das menschliche Leben wichtig ist. So bestäuben Insekten Pflanzen, und Vögel fressen Pflanzenschädlinge. Auch die weit wandernden Gnus sorgen durch ihren Kot dafür, dass sich Samen von Pflanzen verbreiten können. Ohne diese Tiere und ihre Wanderungen könnten ganze Ernten ausfallen.
Wenn das Massensterben noch gestoppt werden soll, braucht es laut dem UN-Bericht schnelle, strenge Schutzmaßnahmen auf der ganzen Welt. Dass auch kleine Veränderungen die Situation für Tiere verbessern können, zeigt das Beispiel Mexiko: Hier hat man damit angefangen, Fischernetze zu beleuchten. Dies führt offenbar dazu, dass viel weniger Vögel und Schildkröten unabsichtlich mitgefangen werden.
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