Manuskript

KI: Filmschaffende fürchten um ihre Zukunft

In Hollywood wird gestreikt. Dabei geht es auch um den Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Filmindustrie. Denn kreative Filmschaffende fürchten, dass ein Großteil ihrer Arbeit in Zukunft von KI übernommen wird.


Hollywood ist im Ausnahmezustand: Seit Mai 2023 streiken dort Drehbuchautorinnen und -autoren. Mitte Juli legten auch Schauspielerinnen und Schauspieler ihre Arbeit nieder. Unterbrochene Filmproduktionen, Premieren ohne Stars und gestrichene Interviews – die Auswirkungen machen sich weltweit bemerkbar. Den Streikenden geht es nicht nur um gute Bezahlung, sondern vor allem auch um den Schutz vor KI.

Denn bei den kreativen Filmschaffenden ist die Sorge groß, dass KI die Filmindustrie komplett verändern könnte. Die Autorinnen und Autoren fürchten, dass Systeme wie ChatGPT in Zukunft ganze Drehbücher schreiben. Schauspielerinnen und Schauspieler wiederum kämpfen um das Recht am eigenen Bild und der eigenen Stimme. Denn KI kann ein digitales Abbild eines Schauspielers erzeugen, das theoretisch ohne Bezahlung beliebig oft genutzt werden kann. Gleiches gilt für die Stimme.

Die Solidarität mit den streikenden Kolleginnen und Kollegen in Hollywood ist groß. Denn die Situation der Filmschaffenden ist überall ähnlich. Anders als Stars wie Meryl Streep oder Leonardo DiCaprio kämpfen sich viele Kreative in der Filmindustrie von Job zu Job. In Deutschland etwa liegt das Jahreseinkommen von 60 Prozent aller Schauspielerinnen und Schauspieler unter 20.000 Euro. Zu dieser finanziell unsicheren Situation kommt nun noch die Sorge vor dem unkontrollierten Einsatz von KI.

Aus Sicht der Kreativen braucht es hier dringend Regulierungen. Doch wer gibt der Filmindustrie neue Spielregeln für das KI-Zeitalter? „Die Politik ist aufgewacht und aktiv geworden“, sagt Jan Herchenröder, Geschäftsführer im Deutschen Drehbuchverband, und verweist auf den geplanten europäischen „Artifical Intelligence-Act“, der den Einsatz von KI regulieren soll. Außerdem hoffen er und seine Kolleginnen und Kollegen, dass „die Zuschauer sich ihre Welt auch in Zukunft noch von Menschen erzählen lassen wollen“.

Manuskript