Manuskript

Kühlere Wohnungen ganz ohne Strom

Hitzewellen nehmen weltweit zu. Dadurch steigt auch die Nachfrage nach Klimaanlagen. Doch die Geräte verbrauchen sehr viel Strom. Es gibt aber Alternativen, die kühlen und Energie sparen.

Der Klimawandel sorgt weltweit für Hitzerekorde. Um die hohen Temperaturen aushalten zu können, kaufen immer mehr Menschen Klimaanlagen. Und das hat Folgen: Laut der Internationalen Energieagentur waren Klimaanlagen und Ventilatoren bereits 2018 für zehn Prozent des weltweiten Stromverbrauchs verantwortlich.

Doch es gibt Alternativen: Alexandra Rempel von der Universität von Oregon untersucht die sogenannte „passive Kühlung“, für die nur wenig oder gar kein Strom nötig ist. Eine ganz einfache Methode kommt aus dem Mittelmeerraum: Nachts öffnet man das Fenster, tagsüber schützen Jalousien den Raum vor Sonnenlicht. Dadurch kann die Temperatur in Innenräumen um bis zu 14 Grad Celsius gesenkt werden, fand Rempel heraus.

In Nordafrika sind auf Hausdächern sogenannte „Windfänger“ üblich. Dabei handelt es sich um Türme mit offenen Fenstern, die frische Luft ins Haus bringen – eine Kühlmöglichkeit auch für Neubauten. Es geht aber nicht nur darum, einzelne Räume zu kühlen. Denn gerade in Städten speichern Straßen und Gebäude Wärme. Nachts bleibt es heiß. Das lässt sich zum Beispiel durch Grünpflanzen verhindern, die für mehr Schatten sorgen.

Im kolumbianischen Medellín konnte die Durchschnittstemperatur um zwei Grad Celsius gesenkt werden, nachdem man „grüne Korridore“ für Fußgänger und Radfahrer gestaltet hatte. Und auch eine Hausfassade mit Pflanzen kann das eigene Zuhause kühler machen – ganz ohne Strom. Rempel glaubt: Wenn die Menschen die alternativen Methoden erst einmal kennen und nutzen, werden viele von ihnen auf den Kauf einer Klimaanlage verzichten.