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„Land unter“ auf Halligen wird zur Gefahr

Der Klimawandel lässt den Meeresspiegel immer weiter steigen. Das ist eine Gefahr für die zehn Halligen vor der deutschen Nordseeküste. Kontrollierte Überschwemmungen könnten die kleinen Inseln retten.

Vor der deutschen Nordseeküste liegen zehn sehr kleine Inseln im Wattenmeer, die sogenannten Halligen. Das Besondere an den Inseln ist: Sie werden regelmäßig vom Meer überschwemmt. Oft kann man dann nur noch die Häuser sehen, die auf künstlich angelegten Erdhügeln stehen. Dieses „Land unter“ ist für die Halligen sehr wichtig. Denn die Überschwemmungen lagern Gestein ab, durch das die Inseln wachsen können.

Die Halligen wiederum funktionieren als natürliche Deiche für das Festland und schützen es vor Überflutungen. Nun gibt es jedoch ein Problem: Durch den Klimawandel steigt der Meeresspiegel. Stürme und starke Überschwemmungen nehmen zu. Forscher glauben, dass einige Halligen in den nächsten fünfzig bis einhundert Jahren im Meer verschwinden könnten.

Deiche könnten die Halligen schützen. Gleichzeitig würde dadurch aber auch die für die Inseln wichtige Überflutung verhindert. Die Lösung können kontrollierte Überschwemmungen sein. Katja Just, die Bürgermeisterin der Hallig Hooge, auf der es bereits Deiche gibt, erklärt: „[…] jetzt wird sogar überlegt, regelmäßig die Schleusentore offen zu lassen, damit mehr Wasser reinkommt, und dann die Tore zu schließen, damit das Wasser länger in der Hallig bleibt.“

Die etwa 260 Bewohner der sieben bewohnten Halligen bereiten sich auf stärkere Überschwemmungen durch Stürme vor. Von den Inseln wegzuziehen, ist für viele von ihnen undenkbar. Sandra Wendt, die auf Hooge lebt, sagt: „Das ist unsere Welt. Das ist unser Leben. Die Leute mögen aus anderen Gründen hier wegziehen, aber nicht wegen des Wassers. Nicht, wenn man hier geboren ist.“

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