Mexiko gegen Bayer: Streit um Glyphosat
Die mexikanische Landwirtschaft soll ökologischer werden. Deshalb will Mexiko bis 2024 das Pflanzengift Glyphosat verbieten. Der deutsche Chemiekonzern Bayer will das verhindern – und beeinflusst US- Funktionäre.
Monokulturen und chemische Pflanzenschutzmittel wie Glyphosat - Umweltschützer klagen schon lange über die negativen Konsequenzen der industriellen Landwirtschaft: Die Böden werden schlechter, sagen sie, es gibt weniger Pflanzen- und Tierarten, gleichzeitig verlieren Bauern ihr Land und die Bevölkerung wird ärmer.
Bis 2024 will Mexiko deshalb Glyphosat verbieten. Für den Hersteller, den deutschen Chemiekonzern Bayer, ist das hart, denn gleichzeitig plant auch die EU ein Glyphosat-Verbot. Bayer würde dann gleich zwei wichtige Märkte verlieren. Dabei hat der Konzern gerade ganz andere Probleme: In den USA werden wegen der gesundheitlichen Schäden durch Glyphosat mehrere Prozesse gegen ihn geführt. Wenn er die verliert, muss er Milliarden zahlen. Daher versucht Bayer, das Verbot zu verhindern.
Wie die britische Zeitung „The Guardian“ berichtet, beeinflusst Bayer jetzt US-Funktionäre, Druck auf Mexiko auszuüben. Dabei bezieht sich der Konzern auf den Freihandelsvertrag T-Mec zwischen den USA, Kanada und Mexiko, der Investoren schützen soll. „Mexikos Staatssekretär für Ernährung und Wettbewerbsfähigkeit Victor Suárez bringt das nicht aus der Ruhe. „So arbeiten diese Firmen immer“, sagt er. „Wir reagieren nicht auf Druck. Menschenrechte wie das Recht auf Leben und Gesundheit stehen über bilateralen Handelsverträgen.“
Mexiko will seine Landwirtschaft von Monokulturen und Glyphosat wegbringen und ökologischer machen. Erste Erfolge gibt es schon bei den Maisbauern: „Sie haben mit kommerziellem Anbau vergleichbare Erträge von zwölf Tonnen pro Hektar erzielt und hatten 30 Prozent niedrigere Kosten“, berichtet Suárez. Mit staatlicher Unterstützung wird es in Zukunft noch viel mehr ökologische Landwirtschaft in Mexiko geben.