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Osterurlaub auf Mallorca – mit schlechtem Gewissen

Im zweiten Corona-Jahr hatten viele die Hoffnung auf Osterurlaub schon aufgegeben. Dann kam die Nachricht, dass man wieder von Deutschland nach Mallorca fliegen darf. Aber nicht alle fühlen sich wohl dabei.

Elaine und Enrico liegen am Strand in der Sonne. „Wir mussten einfach endlich mal wieder raus“, erklären die beiden Berliner. Es könnte alles so schön sein, wäre da nicht das schlechte Gewissen: „Uns wird vorgehalten, dass wir hier einen Egotrip machen“, sagen sie. Denn zuhause in Deutschland steigen die Infektionszahlen und viele haben Angst, dass Urlauber das Virus weiterverbreiten.

Mallorca ist bei Deutschen sehr beliebt. Normalerweise verbringen jedes Jahr etwa eine Million deutsche Touristen ihren Osterurlaub auf der spanischen Insel. Im Jahr 2021 dagegen erwartet man um diese Zeit nur etwa 40.000 Gäste aus Deutschland. Bis zum 14. März galt wegen des Corona-Virus noch eine Reisewarnung für die Insel, doch mittlerweile sind die Infektionszahlen dort sehr niedrig.

Man kann also wieder auf Mallorca Urlaub machen – vorausgesetzt, man kommt aus dem Ausland. Denn touristische Reisen innerhalb des Landes wurden in Spanien von der Regierung genauso verboten wie in Deutschland. Deswegen werden die Urlauber aus Deutschland nicht nur in der Heimat, sondern auch in Spanien von vielen schief angesehen. Auf Mallorca allerdings braucht man die Touristen, denn Hotels und Geschäfte stehen kurz vor dem wirtschaftlichen Ende.

Um Infektionen mit dem Corona-Virus zu verhindern, gelten auf der Insel strenge Regeln. Touristen müssen vor der Einreise und der Ausreise einen Corona-Test machen. Party-Lokale sind geschlossen, in Restaurants und Cafés kann man nur bis 17 Uhr auf der Terrasse essen. Nun hoffen Einheimische und Gäste, dass die Schutzmaßnahmen ausreichen. Dann könnte im Jahr 2022 die Normalität zurückkehren. Und Elaine und Enrico könnten wieder ohne schlechtes Gewissen nach Mallorca fliegen.

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