Manuskript

Panini-Alternative: das Tschutti Heftli

Bei Fußball-Sammelbildern denkt man zuerst an Panini. Doch es gibt Alternativen, wie zum Beispiel das Schweizer Tschutti Heftli. Das Besondere an dem Heft: Hier gibt es keine Fotos, sondern Zeichnungen der Fußballer.

Vor jedem großen Fußballturnier bricht die Sammelleidenschaft aus – und zwar für Sticker mit den Porträts der Fußballspieler. Das berühmteste Album ist das Panini-Heft. Richtige Konkurrenz dazu findet man kaum. Doch seit zehn Jahren gibt es für Sammler eine interessante Alternative: das Schweizer Sticker-Album Tschutti Heftli. Der Name kommt vom schweizerdeutschen Wort für „Fußball spielen“: „tschutten“.

Zur Fußball-WM 2018 ist das inzwischen sechste Sammelheft erschienen – und die Auflage steigt. Immer mehr Menschen machen mit. Die Bilder im Tschutti Heftli sind keine normalen Fußballsticker mit Fotos der Spieler. Es sind kleine Kunstwerke: Zeichnungen und Karikaturen der Spieler. Die Bilder sind sehr unterschiedlich, da sie von verschiedenen Künstlern gezeichnet werden. „Mit den Bildern schaffen wir eine Symbiose aus Fußballkultur und Kunst“, sagt Silvan Glanzmann vom Tschutti Heftli.

Die Idee kam den Machern des Tschutti Heftli, weil ihnen die immer gleichen Fußballerporträts zu langweilig waren. Sie wollten etwas Besonderes, das Sport wieder mit Leidenschaft und Kultur verbindet. Für ihre Bilder suchen sie keine bekannten Künstler. Sie schreiben einen Wettbewerb aus, an dem alle Künstler teilnehmen können. Für die Fußball-WM 2018 gab es 500 Einsendungen, aus denen 32 Zeichner ausgewählt wurden. Sie haben die 552 Sticker des WM-Heftes gezeichnet.

Dem Sammler Sebastian fehlen von diesen 552 Stickern noch etwa 200. Er sammelt seit vier Jahren die Bilder der Tschutti Heftlis. „Man hat das positive Gefühl, dass man was Gutes tut“, sagt Sebastian, denn neun Cent pro verkauftes Sticker-Tütchen bekommt eine Hilfsorganisation. Wenn ein Album fertig ist, hat man übrigens 100 bis 150 Euro ausgegeben – nicht wenig, aber auch nicht so viel wie für ein Panini-Album – das kann bis zu 800 Euro kosten.