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Saubere Energie durch Wasserstoff?

Wasserstoff gilt als sauberer Energieträger, wenn man bei der Produktion auf Umweltverträglichkeit achtet. Doch bisher wird nur sehr wenig sogenannter grüner Wasserstoff produziert.


Wasserstoff ist das häufigste Element im Universum. Es ist nicht giftig, und wenn man es verbrennt, bleibt nur reines Wasser zurück. Aus Wasserstoff kann man 2,4-mal so viel Energie gewinnen wie aus Erdgas. Zwar explodiert das Gas sehr leicht, aber mittlerweile wird es seit Jahrzehnten sicher produziert und verwendet. Warum ist es nicht schon lange der umweltfreundliche Energielieferant Nummer eins?

Das Problem steckt in der Gewinnung: Wasserstoff (H) ist in der Natur meist mit anderen Elementen verbunden. Oft bildet es mit Sauerstoff (O) zusammen Wasser (H2O). Um aus solchen Verbindungen reinen Wasserstoff zu gewinnen, ist viel Energie nötig. Aktuell erzeugt die weltweite Wasserstoffproduktion etwa 2,2 Prozent der globalen Treibhausgase, weil als Energiequelle zu 95 Prozent Erdgas, Braunkohle oder Steinkohle verwendet werden.

Die einzige umweltverträgliche Methode ist die grüne: Dabei nutzt man Strom, der komplett aus erneuerbarer Energie erzeugt wird, um Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff zu spalten. Bislang liegt der Anteil von grünem Wasserstoff aber unter einem Prozent der weltweiten Produktion. Die Probleme: Die Kosten sind hoch, es fehlen notwendige Infrastrukturen und es gibt zu wenig Strom aus erneuerbarer Energie.

Doch das soll sich in Zukunft ändern. Die Internationale Energieagentur (IEA) glaubt, dass der Ausbau erneuerbarer Energien in Regionen mit viel Sonne und Wind, wie Indien, dem Nahen Osten oder Afrika, den Anteil von grünem Wasserstoff erhöhen wird. Für den internationalen Handel soll außerdem eine weltweite Infrastruktur entstehen. Deutschland und andere Länder wollen in den nächsten zehn Jahren viel Geld investieren, um Wasserstoff zu einer echten Alternative zu fossilen Energieträgern zu machen.

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