Manuskript

Sommerurlaub trotz Corona?

Politiker und Reiseveranstalter tun alles, um den Sommerurlaub in Europa zu retten. Viele Länder wollen, dass die Grenzen schnell wieder geöffnet werden, weil ihre Wirtschaft stark vom Tourismus abhängt.

Lange schien ein Sommerurlaub im europäischen Ausland wegen des Coronavirus nicht möglich. Mitte Mai stellte der deutsche Außenminister Heiko Maas dann aber die Grenzöffnung vor dem Sommerbeginn in Aussicht. „Wir wollen Schritt für Schritt in die Normalisierung zurück“, sagte er. Der Urlaub in diesem Sommer wird also anders als gewohnt.

Normalerweise verbringen viele Deutsche ihre Sommerferien im Süden Europas, zum Beispiel in Kroatien. Das Land bietet schöne Strände und mehr als 1000 Inseln. Aber wegen der Corona-Pandemie konnten Urlauber aus dem Ausland wochenlang nicht mehr einreisen. Doch jetzt hat Kroatien als eines der ersten Länder die Grenzen für EU-Staatsbürger wieder geöffnet - ohne Corona-Tests und Quarantäne. Aber die Urlauber kommen noch nicht, die Angst vor dem Virus ist noch zu groß.

Dabei ist die Zahl der Corona-Fälle in Kroatien gering – und die wirtschaftliche Abhängigkeit vom Tourismus groß. Auch andere klassische Urlaubsländer drängen nun auf Grenzöffnungen: So will Italien bereits ab 3. Juni Touristen ins Land lassen, Spanien ab Ende Juni oder Anfang Juli – obwohl das Virus hier sehr stark verbreitet war.

Auch Reiseveranstalter können die Öffnung Europas kaum erwarten. Für viele von ihnen ist die Schließung der Grenzen und das Reiseverbot existenzbedrohend. Bundeskanzlerin Angela Merkel dämpft ihre Hoffnungen: „Es wird keine normale Tourismussaison sein können, es wird eine Tourismussaison im Zeichen der Pandemie sein.“ Im Klartext heißt das: Abstandsregeln, strenge Hygienevorschriften und Gästebeschränkungen für Hotels und Restaurants - auch in den Urlaubsländern.

Manuskript