Manuskript

Sternsinger helfen Kindern in Not

Verkleidet als Heilige Drei Könige ziehen Kinder in Deutschland um den 6. Januar singend von Haus zu Haus und bitten um Spenden. Zum 175. Geburtstag der Sternsinger ist allerdings manches anders – wegen Corona.

Jedes Jahr um den 6. Januar verkleiden sich Kinder als die Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar. Dem christlichen Glauben nach waren sie es, die dem neugeborenen Christuskind Gaben brachten. Heute übernehmen Kinder ihre Rolle, ziehen als Sternsinger von Haus zu Haus, singen für die Bewohner und bitten sie um Spenden für notleidende Altersgenossen. Schließlich schreiben sie den Segen „C+M+B“ über die Haustüren.

Die meisten Menschen glauben, dass mit den Buchstaben Caspar, Melchior und Balthasar gemeint sind. Tatsächlich ist der Segen eine Abkürzung für das lateinische „Christus Mansionem Benedicat“, auf Deutsch „Christus segne dieses Haus“. Die Sternsinger haben in Deutschland eine lange Tradition: Schon 1846 gründete die 15-jährige Auguste von Sartorius einen Verein, um armen Kindern zu helfen.

Heute heißt dieser Verein „Das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘“. Seinen 175. Geburtstag feierte er jetzt mit einem Gottesdienst in Mainz. Pfarrer Dirk Bingener, der Präsident der Sternsinger, würdigte in seiner Predigt die Mädchen und Jungen, die sich für bessere Lebensbedingungen für Kinder auf der ganzen Welt einsetzen. 2020 sammelten sie fast 50 Millionen Euro – für Hilfsprojekte in über 100 Ländern.

Normalerweise sind jedes Jahr rund 300.000 Sternsinger unterwegs, in Corona-Zeiten können die Heiligen Drei Könige allerdings nicht von Haus zu Haus ziehen. Daher bittet das Kindermissionswerk um kontaktlose Spenden. Damit die Leute nicht auf den jährlichen Segen verzichten müssen, können sie sich die guten Wünsche für 2021 in den Kirchen abholen oder schicken lassen.