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Ukraine: die Hintergründe des Konflikts

Die Ukraine ist umkämpft: Der Westen hat schon vor Jahren angeboten, sie in die NATO aufzunehmen, Russland hat die ukrainische Halbinsel Krim annektiert. Doch wie kam es dazu, dass der Konflikt so sehr eskaliert ist?

Ihre Ursprünge haben sowohl Russland als auch die Ukraine in dem mittelalterlichen Staat Kiewer Rus. Doch im Laufe der Jahrhunderte haben sich zwei unterschiedliche Kulturen entwickelt. Trotzdem spricht der russische Präsident Putin auch heute noch gerne von „einem Volk“.

Im 20. Jahrhundert wurde die Ukraine Teil der Sowjetunion. Als sich diese 1991 auflöste, blieben Russland, Belarus und die Ukraine erst einmal eng verbunden. Doch während Belarus diese enge Verbindung behielt, schaute die Ukraine immer öfter nach Westen. Trotzdem war das Verhältnis in den 1990er Jahren entspannt. 1997 erkannte Moskau die Grenzen der Ukraine an.

Erst unter Präsident Putin wurden die Spannungen stärker: 2003 durch ein Dammbauprojekt, 2004 durch die russische Beeinflussung der ukrainischen Präsidentschaftswahl und nach dem Wahlerfolg des prowestlichen Präsidenten Viktor Juschtschenko durch Stopps von Gaslieferungen. Dazu kamen ab 2008 Versuche des Westens, die Ukraine in die NATO zu bringen oder enger an die EU zu binden. Beide Verfahren wurden auf Druck von Moskau nicht weitergeführt. 2014 wurde in der Ukraine der prorussische Präsident Janukowitsch abgesetzt.

Als Moskau kurz darauf die ukrainische Halbinsel Krim annektierte, begann der Krieg. In der Ostukraine wurden von prorussischen Kräften die „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk ausgerufen. Die Waffenstillstandsabkommen von Minsk halfen nicht: Der Krieg ging weiter. Eine neue Eskalationsstufe erreichte der Konflikt Ende Februar 2022 mit der Anerkennung der beiden „Volksrepubliken“ durch Moskau und dem Angriff auf die Ukraine. Dadurch scheint der Frieden weiter entfernt als jemals zuvor.

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