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Ukraine-Krieg: Werden Lebensmittel knapp?

Weizen, Mais, Öl: Der Krieg in der Ukraine lässt weltweit die Lebensmittelpreise steigen. Das trifft vor allem Menschen in armen Ländern, die von Importen abhängig sind. Experten warnen vor Hungerkrisen.


Wer einkaufen geht, merkt schnell: Vieles ist teurer geworden. Hauptgrund ist der Krieg in der Ukraine, denn er hat die Lebensmittelproduktion unterbrochen. 29 Prozent der Weizenexporte, 19 Prozent der Mais- und sogar 78 Prozent der Sonnenblumenölexporte weltweit kommen aus der Ukraine und Russland. Die Schwarzmeerregion gilt als Kornkammer Europas. Doch ob es dieses Jahr eine Ernte in der Ukraine geben wird, ist unklar. Und Russland hat Getreideexporte verboten.

Die Folge: Überall steigen die Lebensmittelpreise. In Europa ist die Ernährungssicherheit trotzdem nicht in Gefahr, denn: „Die EU hat einen Exportüberschuss bei Agrarprodukten“, so die Landwirtin Sommer Ackerman. Allerdings führt der Krieg zur Inflation, auch bei den Energie- und Spritpreisen. Damit die Landwirte die gestiegenen Düngemittel- und Spritpreise bezahlen können, soll es nun höhere Subventionen geben.

Außerhalb Europas ist die Situation allerdings dramatisch: „Wichtig ist, sich klarzumachen, dass diejenigen, die wirklich am härtesten davon getroffen werden, in armen Ländern leben. In Ländern, die von Importen aus der Ukraine wirklich abhängig sind, wie der Nahe Osten und Nordafrika“, erklärt der Landwirtschaftsexperte Ariel Brunner.

EU-Kommissar Janez Lenarčič warnt deshalb vor kommenden Hungerkrisen, unter denen Millionen Menschen leiden könnten. „Handeln ist dringend erforderlich“, sagt er. Daher plant die EU nun Hilfe für Regionen, in denen die Ernährungssicherheit in Gefahr ist – auch durch eine Erhöhung der eigenen Produktion.

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