Manuskript

Warum nicht alle das G7-Treffen gut finden

Beim G7-Treffen sprechen die Regierungschefs der größten Industrieländer über die Probleme der Welt. Kritik daran gibt es seit Jahren: Viele finden, dass die G7 zu viel Macht haben und ihre Versprechen nicht einhalten.

Alle fünf Jahre treffen sich die Regierungschefs der sieben größten Industrieländer der Welt (G7). Dieses Jahr findet das Treffen auf Schloss Elmau in den bayerischen Alpen statt. Dort beraten die Politiker über die aktuellen Krisen weltweit: Corona, den Ukraine-Krieg und den Klimawandel. Überall steigen die Preise, immer mehr Menschen hungern. 600 Milliarden Dollar wollen die G7 daher in Klimaschutz, Energie und Gesundheit investieren.

Das klingt erst einmal gut – doch seit Jahren stehen die G7 in der Kritik. Denn ihre Entscheidungen betreffen 90 Prozent der Weltbevölkerung, obwohl in den G7-Ländern nur zehn Prozent der Menschen weltweit leben. „Der globale Süden hat hier keine Stimme“, meint Christopher Olk vom Bündnis „Stop G7 Elmau“, das vor Ort Proteste organisiert. Und wenn man Gäste aus dem Senegal oder Indonesien einlädt, dann nur, weil man an ihren Rohstoffen interessiert ist, ist er überzeugt.

Kritisiert wird auch der große Aufwand für das Treffen: Es dauert nur 48 Stunden, aber die Politiker und ihre zahlreichen Mitarbeiter fliegen alle nach München und von dort weiter zum Schloss – einem Fünf-Sterne-Hotel. 18.000 Polizisten kontrollieren die Umgebung. Das alles kostet sehr viel Geld. Viele meinen: Der Aufwand ist nicht mehr zeitgemäß und ein Beispiel dafür, wie abgehoben die Politik ist.

Doch nicht alle Kritiker lehnen das G7-Bündnis grundsätzlich ab. „Es ist gut und wichtig, dass die Staats- und Regierungschefs miteinander reden und verhandeln, aber sie müssen ihre Versprechen auch einhalten“, sagt Scherwin Saedi von ONE Deutschland, einer Organisation, die weltweit gegen Armut kämpft. Beim letzten G7-Treffen sind viele Versprechen gemacht worden, aber Ergebnisse gab es am Ende wenig, heißt es von ONE. „Das dürfen wir den G7 nicht durchgehen lassen.“