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Warum sich Menschen an Kunstwerke kleben

In ganz Europa kleben sich Menschen an berühmte Kunstwerke, um gegen den Klimawandel zu protestieren. Für ihre Aktionen wählen sie Gemälde, die eine Verbindung zur Klimakrise haben.

Ob in Großbritannien, Italien oder Deutschland: Zuerst klebten sich Klimaaktivistinnen und -aktivisten auf Straßen fest, jetzt kleben sie ihre Hände an berühmte Kunstwerke in Museen. Sie wollen so auf das Ausmaß des Klimawandels aufmerksam machen. Für ihre Aktionen suchen sie Werke aus, die „mit der Klimakrise selbst in Verbindung stehen“, sagt der Klimaschützer Simon Bramwell.

Dazu gehört zum Beispiel Leonardo da Vincis berühmtes Gemälde "Das letzte Abendmahl". Simon Bramwell erklärt, warum sie sich für dieses Bild entschieden haben: „Ganze Generationen von Menschen fürchten, dass ihr letztes Abendmahl bevorsteht“, sagt er. Denn der Klimawandel führt zu Ernteausfällen und damit zu Hunger in immer größeren Teilen der Welt.

Die Klimaaktivistinnen- und aktivisten wollen die Gemälde bei ihren Aktionen auf keinen Fall beschädigen, betonen sie, trotzdem kommt es immer wieder dazu. Olaf Zimmermann vom Deutschen Kulturrat kann die Verzweiflung der Aktivisten verstehen, hält diese Art von Protest aber für den falschen Weg. „Die Werke gehören zum Weltkulturerbe und müssen ebenso geschützt werden wie unser Klima“, sagt er.

Die Aktivistinnen und Aktivisten wollen aber, dass sich die Kunstwelt stärker für das Klima einsetzt. Zwar lassen sich einige internationale Museen inzwischen nicht mehr von fossilen Brennstoffunternehmen sponsern, das aber das reicht ihnen nicht. Die Klimaschützer fordern die Schließung aller Museen – bis die Regierungen versprechen, alle fossilen Brennstoffprojekte zu beenden.

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