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Warum viele Ostdeutsche die AfD wählen 

Im September 2019 wurde in den ostdeutschen Bundesländern Sachsen und Brandenburg gewählt. Die Sorge, dass die rechtspopulistische AfD die Wahl gewinnen könnte, war groß, denn viele halten die Partei für undemokratisch. 

Seit 2013 gibt es in Deutschland eine neue Partei: die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD). Sie ist gegen Ausländer, den Islam und die EU. Manche sagen, dass unter ihren Mitgliedern auch Nazis sind. Deshalb war die Sorge, dass diese Partei die Wahlen in Sachsen und Brandenburg gewinnen könnte, groß. Tatsächlich hat die Partei bei den Wahlen im September 2019 großen Erfolg gehabt. In Sachsen hat sie 27,5 Prozent der Stimmen erhalten, in Brandenburg waren es 23,5 Prozent.

Trotzdem sind die Regierungschefs der beiden Bundesländer erleichtert: Ihre Parteien haben zwar viele Stimmen verloren, aber sie sind stärker als die AfD. Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer von der CDU sagte: „Das freundliche Sachsen hat gewonnen.“ Ähnlich äußerte sich sein brandenburgischer Kollege, der SPD-Politiker Dietmar Woidke.

Viele Ostdeutsche haben die AfD gewählt, weil sie sich politische Veränderungen wünschen: Denn sie haben immer noch schlechtere Chancen als die Bürger im Westen. Zum Beispiel verdienen Ostdeutsche weniger Geld, arbeiten seltener in Spitzenpositionen und sind öfter arbeitslos als Menschen aus dem Westen. Die AfD zeigt Verständnis für ihre Enttäuschung und verspricht ihnen ein besseres Leben.

Das Meinungsforschungsinstitut infratest-dimap hat allerdings festgestellt, dass mehr als die Hälfte der AfD-Wähler keine überzeugten Anhänger der Partei sind. Sie wählen die AfD, weil sie mit den anderen Parteien nicht zufrieden sind. Dietmar Woidke will diese Wähler zurückgewinnen und erklärt: „Ich denke, dass wir mehr mit den Menschen kommunizieren, also rausgehen, zuhören und die Probleme aufnehmen müssen.“ Ob das funktioniert, werden die nächsten Wahlen zeigen.

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