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Was Corona-Leugner mit der AfD gemeinsam haben

In Sachsen sind die Infektionszahlen dramatisch hoch. Gleichzeitig ist die rechtspopulistische Partei AfD hier stark vertreten. Sie lehnt die Corona-Maßnahmen ab. Gibt es einen Zusammenhang?

641, das ist die dramatische Zahl, mit der die kleine Stadt Bautzen in Sachsen in den Lockdown gegangen ist: 641 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. In ganz Deutschland sind es durchschnittlich 176. Doch wie konnten die Infektionszahlen in Sachsen trotz Maskenpflicht in den letzten Wochen so stark steigen? Dazu gibt es verschiedene Erklärungsversuche.

Einer davon lautet, dass es in Sachsen viele Corona-Leugner gibt, die die Maßnahmen der Regierung nicht beachten. Der Bautzener Uhrmacher Heinz Krahl zum Beispiel trägt nur sehr ungern eine Maske. Er empfindet sie als „demütigend“ und als „Maulkorb“. Eine ältere Dame schimpft: Für sie sind die immer neuen Regeln „ein Durcheinander“, das niemand mehr versteht. Regelmäßig wird in Sachsen gegen die Maßnahmen demonstriert. Unter die Corona-Leugner mischen sich jedes Mal auch Rechtsradikale.

Gegen Masken und Abstandsregeln ist auch die rechtspopulistische AfD, die in Sachsen stark vertreten ist. Ist sie mitverantwortlich für die hohen Infektionszahlen? „Wenn man Landkarten mit den AfD-Wahlergebnissen und die der Infiziertenzahlen übereinanderlegt, kann man schnell zu dem Schluss kommen, dass es da einen Zusammenhang gibt“, meint der SPD-Politiker Martin Dulig.

Bautzens SPD-Oberbürgermeister Alexander Ahrens glaubt nicht an diese Erklärung. Die hohen Infektionszahlen in seiner Region erklärt er mit der Nähe zu Tschechien und den offenen Grenzen zum Nachbarland. Tschechien ist eines der Länder, die in Europa am meisten unter Corona leiden. Wie die hohen Zahlen auch zu erklären sind - die Lage ist ernst. Doch Ahrens sieht Licht am Ende des Tunnels. Schließlich soll es bald die ersten Impfungen geben.

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