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Was das griechische Alphabet mit Corona zu tun hat

Wenn das Coronavirus mal China-Virus und dann Südafrika-Variante genannt wird, führt das häufig zur Diskriminierung von Menschen aus diesen Ländern. Deswegen werden Buchstaben aus dem griechischen Alphabet verwendet.

Seit fast zwei Jahren hält Corona die Welt in Atem. Und immer wieder mutiert das Virus und bekommt dann einen neuen Namen. Zuerst war vom China-Virus die Rede, dann von einer indischen oder einer Südafrika-Variante – je nachdem, wo das Virus zuerst entdeckt wurde. Doch eine solche Bezeichnung ist diskriminierend und führt oft zu Rassismus gegenüber Menschen aus diesen Ländern.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump zum Beispiel sprach immer vom China-Virus oder von der „chinesischen Grippe“ und machte die Chinesen für die Pandemielage in den USA verantwortlich. Das hatte Folgen: US-Amerikaner mit asiatischen Wurzeln wurden oft diskriminiert und angegriffen. Und als von der Südafrika-Variante die Rede war, ließen einige Staaten keine Südafrikaner mehr einreisen.

Um so etwas zu verhindern, hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Mai 2021 veranlasst, dass Varianten des Coronavirus mit Buchstaben aus dem griechischen Alphabet bezeichnet werden. So wurde aus der indischen Variante „Delta“, die in Südafrika entdeckte neue Variante bekam den Namen „Omikron“.  „Damit erhofft man sich, dass die Länder nun nicht mehr stigmatisiert werden, nur weil dort eine neue Variante entdeckt worden ist“, sagt Maria Van Kerkhove von der WHO.

Doch die Namensänderung allein löst nicht alle Probleme. Die Bezeichnung „Südafrika-Variante“ war bereits um die Welt gegangen, bevor dafür der Name „Omikron“ eingeführt wurde. Bei der WHO hat man jetzt Sorge, dass manche Länder neu entdeckte Varianten des Virus nicht mehr melden – aus Angst, diskriminiert zu werden. Die Antirassismus Gruppe „First Responder“ schrieb auf Twitter: „Nennt es einfach nur COVID-19.“

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