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Was macht Corona mit dem deutschen Fußball?

Die Corona-Krise könnte den Fußball grundlegend verändern. Einige Vereine werden finanziell nicht überleben. Man wird Ligen neu organisieren müssen. Es gibt aber auch Hoffnung, dass aus der Krise etwas gelernt wird. 

Der Ball ruht – immer noch und mindestens noch bis Anfang Mai. Und das trifft das Wirtschaftsunternehmen Bundesliga hart. „Das Produkt ist nämlich das Fußballspielen und dieses Produkt kann momentan nicht mehr angeboten werden,“ sagt Professor Henning Zülch von der Handelshochschule Leipzig.

Das Resultat sind finanzielle Verluste in Millionenhöhe, die für manche Klubs existenzbedrohend sind. „Ohne die Einnahmen aus TV, Ticketing und Sponsoring sind viele Vereine in akuter Gefahr“, bestätigt auch Christian Seifert, der Chef der Deutschen Fußball Liga (DFL). Deshalb wollen Vereine und die DFL-Führung unbedingt die Saison zu Ende spielen – zur Not auch ohne Fans.

Klubs wie Bayern München, Borussia Dortmund oder Bayer Leverkusen sieht Zülch nicht gefährdet, aber: „Das Bild der unteren Ligen wird es in Zukunft so nicht mehr geben. Ich gehe davon aus, dass wir in den Amateurligen einen Flächenbrand haben werden.“ Das Überleben der Vereine in den unteren Ligen steht und fällt mit den Einnahmen aus den Ticketverkäufen, die bei Geisterspielen komplett wegfallen.

Was kommt nach der Corona-Krise? Die Fußballwelt wird sich grundlegend verändern. Manche kleinen Vereine werden von der Landkarte verschwinden, wenn sie keine Unterstützung bekommen. Große Vereine werden sich fragen müssen, wie viel Geld sie für neue Spieler zahlen wollen und können. Und alle werden überprüfen müssen, wie gut sie wirtschaften. Die Corona-Krise zwingt die Akteure in der Fußballwelt zu Solidarität und zum gemeinsamen Handeln.

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