Tanzen auf Distanz
Besucher von Tanzschulen müssen sich an die strengen Corona-Regeln halten. Das bedeutet auch, manchmal kontaktlos zu tanzen. Gerade für jüngere Tänzer und Tänzerinnen ist das eine besondere Herausforderung. Denn zum Tanzkurs geht man nicht nur, um tanzen zu lernen, sondern auch um Spaß mit anderen Menschen zu haben. Aber beides kann funktionieren – trotz Corona-Einschränkungen.
SPRECHER:
Wozu gehen Teenager in die Tanzschule? Ja gut, um tanzen zu lernen, aber wohl auch, um sich näher zu kommen. Und genau das geht gerade nicht: Bitte nicht übertreten! Tanzen ja, aber kontaktlos – mit drei Metern Abstand. Wie soll es da klappen zwischen Tänzer und Tänzerin?
ANDRÉ SUCHANTKE (Tänzer):
Ja, sie muss sehr viel mehr wissen, also auswendig lernen, damit sie auch das macht, was ich will.
HANNA KETTNER (Tänzerin):
Ich finde, man kann viel besser an sich arbeiten, einfach an den Techniken und so. Man hat keinen Partner, der einem irgendwie noch andere Sachen zeigt oder irgendwie noch andere Einflüsse gibt.
SPRECHER:
Die Solotänzer machen das Beste aus der Situation. Aber von außen betrachtet wirkt der Schattentanz dann doch etwas herzlos.
PHILOME BARENTHIN (Tänzerin):
Mir macht Tanzen mit Partner mehr Spaß, weil, man kann sich besser unterhalten, man lernt sich auf einer anderen Ebene noch mal kennen.
HAUKE DIRKS (Tanzlehrer):
Drehen, drehen, drehen, drehen – erst mal zum Fenster ...
SPRECHER:
Der Tanzlehrer ist überzeugt, dass auch die reduzierte Form des Tanzes funktioniert, wenigstens in den nächsten Wochen.
HAUKE DIRKS (Tanzlehrer):
Die kennen sich, die lachen miteinander, die schauen sich in die Augen, da geht mal was schief, dann lachen sie und haben Spaß. Es ist genug Nähe da, also, und es ist ja nicht … keine dauerhafte Lösung. Das wissen die, das wissen wir, und deswegen können wir das jetzt mal so verschmerzen.
SPRECHER:
Der nächste Kurs und – oh Schreck: ein enger Paartanz. Sind jetzt etwa Corona-Rowdys am Start? Im Gegenteil: Ehepaare, die sich schon viele Jahre berühren. Auch sie müssen allerdings auf die Abstandsmarkierung achten, dürfen aber tanzen wie gewohnt.
NORMA MANUELA RÖBKE (Tänzerin):
Ohne Tanz hatten wir echt Entzug! Und wir tanzen seit zehn Jahren. Es hat uns ganz doll gefehlt, ja, und wir haben uns damit beholfen, doch in unserer großen Diele doch aktiv zu sein.
SPRECHER:
Das Ziel des Trainings: der Winterball, zu Weihnachten – wenn er denn stattfinden darf. Die Tanzschulen sind schon froh, dass überhaupt wieder was los ist auf ihrem Parkett, nach fast drei Monaten Zwangspause.
SEBASTIAN KELLER (Tanzschule Keller):
Wir hatten zum Glück ganz, ganz viele treue Kunden, die uns über die Zeit gerettet haben, die weiter ihre Beiträge bezahlt haben, aber gerade große Umsätze wie von Veranstaltungen, wie unser Gastro-Umsatz, die uns erreicht haben, da hatten wir schon sehr große Einbußen.
SPRECHER:
Von Angst ist hier keine Rede mehr, höchstens davor, sich auf die Füße zu treten. Ansonsten gilt das Motto: Tanzen ist auch in Krisenzeiten unverzichtbar.
Was passt? (1)
Was ist richtig? Wähl aus.
Manuskript
Was gibt es NICHT?
Wenn man etwas macht, ohne andere Menschen oder Gegenstände zu berühren, dann macht man es …
Ein Ball ist ...