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Manuskript

Wie die 68er Deutschland veränderten

1968 demonstrierten Studenten gegen das politische System in Deutschland und in anderen Ländern. Sie kämpften für eine offenere Gesellschaft, zum Beispiel für mehr Demokratie, Frauenrechte, freie Liebe und eine liberale Kindererziehung. Damit haben sie Deutschland verändert. Gretchen Dutschke und Wolfgang Wieland waren damals dabei. Heute engagieren sie sich für Umweltschutz und gegen rechte Parteien.

SPRECHERIN:
Gretchen Dutschke auf den Spuren der Revolte: Bei jeder Demo war sie damals mit dabei, die Austauschstudentin aus den USA, die sich in den Studentenführer Rudi Dutschke verguckte – und er sich in sie, Hochzeit inklusive. Seine Stimme war die Stimme des Protests.

RUDI DUTSCHKE:
Revolution ist ein langer, komplizierter Prozess, wo der Mensch anders werden muss!

SPRECHERIN:
Nichts weniger als sich und die Welt verändern wollten sie damals. Anders leben, anders lieben – frei, friedlich, solidarisch. Vor der Technischen Universität in Berlin trifft Gretchen Dutschke auf die Studentenproteste von heute.

GRETCHEN DUTSCHKE:
Mehr Lohn für Miete und Champagner! Okay …

SPRECHERIN:
Die Zeiten haben sich geändert: Um Geld geht es – nicht so sehr um Politik.

STUDENTIN:
Wie ist es gelungen, damals 20.000 Leute auf die Straße zu kriegen? Weil das kriegen wir nicht hin.

GRETCHEN DUTSCHKE:
Das aber war am Anfang auch nicht. Es gab natürlich andere Faktoren: Also, Vietnamkrieg hat eine sehr große Rolle gespielt.

SPRECHERIN:
Es waren die großen Themen, für die sie vor 50 Jahren kämpften.

STUDENT:
Die 68er-Bewegung hat Politik sehr populär gemacht, also, dass sich viele auch damit beschäftigen wollen, und das ist wieder abgeflaut … also, dass die Leute irgendwie meinen, Politik bringt nichts.

GRETCHEN DUTSCHKE:
Man hat absolut gedacht, dass man auf der richtigen Seite der Geschichte steht. Und dass das wirklich was erreichen wird – dass wir werden was erreichen.

SPRECHERIN:
Auch Wolfgang Wieland wollte etwas erreichen. Als Jura-Student im ersten Semester geht er 1967 zur Demonstration vor der Deutschen Oper. Der Schah von Persien ist zu Besuch. Die Studenten protestieren gegen sein Unrechtsregime – die Berliner Polizei schlägt auf sie ein, erschießt sogar einen von ihnen: Benno Ohnesorg.

WOLFGANG WIELAND:
Jeder hatte das Gefühl: Benno Ohnesorg, das hättest du selber auch sein können. Sie haben uns hier grundlos zusammengeprügelt. Das waren ja nicht nur die Schüsse, … eine Art Gemetzel, das hier stattfand.

SPRECHERIN:
Auch die Presse macht mobil gegen die Demonstranten, insbesondere die „Bild“-Zeitung des Verlegers Axel Springer. Zehn Monate später fallen wieder Schüsse: Ein verwirrter Hilfsarbeiter will Studentenführer Rudi Dutschke töten. Der überlebt schwer verletzt.

GRETCHEN DUTSCHKE:
Wenn die „Bild“-Zeitung dann die Leute aufgehetzt haben [hat], haben die Leute das einfach geglaubt – und ließen sich aufhetzen!

SPRECHERIN:
Vor dem Axel-Springer-Haus eskaliert der Protest.

DEMONSTRANTEN:
Rudi Dutschke! Rudi Dutschke! …

SPRECHERIN:
Die Regierung verabschiedet die so genannten Notstandsgesetze, kann ab jetzt die Grundrechte einschränken – gut zwanzig Jahre nach der Nazi-Diktatur ein Schock für die Studenten.

WOLFGANG WIELAND:
Das war die Angst, dass die kurze Phase der Demokratie in der Alt-Bundesrepublik schon wieder vorbei ist.

SPRECHERIN:
Doch es kommt anders: 1969, der Amtsantritt von Willy Brandt – zum ersten Mal ist ein Sozialdemokrat Bundeskanzler. Und die 68er verändern nicht die Welt, aber den Alltag: Kindererziehung, Arbeit, Liebe – alles wird offener, liberaler. Eine Kulturrevolution: sanft, aber nachhaltig.

WOLFGANG WIELAND:
Das war hinterher ein anderer Staat als vorher.

SPRECHERIN:
Gretchen Dutschkes Mann Rudi stirbt 1979 an den Spätfolgen des Attentats. Heute lebt sie in einem feministischen Wohnprojekt. Und sie ist Mitglied bei den Grünen, kämpft dort für eine bessere Welt.

GRETCHEN DUTSCHKE:
Ich denke bis heute, dass diese[s] Umweltproblem vielleicht das dringendste ist, erst mal. Weil wenn wir keine Welt haben, dann haben wir gar nix.

SPRECHERIN:
Wolfgang Wieland hat den Marsch durch die Institutionen angetreten. Ende der 70er hat er die Berliner Grünen mitgegründet und war später sogar Justizsenator – mit Dienstwagen und Krawatte. Demonstrieren geht er immer noch: gegen rechts. Denn auch hierzulande sind die Rechtspopulisten auf dem Vormarsch. Die „Alternative für Deutschland“, AfD, kam bei der letzten Bundestagswahl auf zwölf Prozent der Stimmen.

WOLFGANG WIELAND:
Die AfD protestiert in dem Sinn gegen die Schwächsten der Gesellschaft. Und sie macht das mit populistischen Themen, mit Rassismus, mit Ausgrenzung, mit Treten nach unten. Unser Protest ist immer gegen oben gerichtet gewesen.

GRETCHEN DUTSCHKE:
Die sind zwölf Prozent – wir sind ... wir sind was? 88 Prozent oder was, nicht? Also, die können es uns nicht wegnehmen.

SPRECHERIN:
Direkt vor dem Axel-Springer-Haus, dem Sitz der „Bild“-Zeitung, ist inzwischen eine Straße nach Rudi Dutschke benannt. Die 68er sind offensichtlich angekommen: in einem Land, das sie einst bekämpften, dann veränderten – und nun gegen rechts verteidigen. Der Kampf geht weiter.

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1. Die Verschmutzung von Luft und Wasser ist ein großes medium.

2. Bei der medium können alle Deutschen, die älter als 18 sind, ihre Stimme abgeben.

3. Manche Mitarbeitende bekommen von ihrer Firma einen medium, den sie für private und berufliche Fahrten nutzen können.

4. Eltern streiten sich oft, wenn sie unterschiedliche Meinungen zur medium haben.

5. Manchmal leiden Menschen noch Jahre nach einem Unfall an den medium.

6. Bei medium gab es Kämpfe zwischen den jungen Demonstrierenden und der Polizei.

7. Beim Besuch des Politikers demonstrierten Tausende von Menschen für Demokratie und gegen das medium in seinem Land.

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