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Wegen Corona: kein Wintersport im Schneeparadies

Endlich wieder einmal ein „richtiger“ Winter mit viel Schnee: Die Saison 2020/21 könnte ein Traum für Wintersportler sein – und für die Tourismusindustrie. Aber auch hier sorgt Corona für mehr Frust als Freude.

In Bayrischzell liegt Schnee, viel Schnee. Endlich! Denn in den letzten Jahren hat es in den Wintersportgebieten ziemlich wenig geschneit. Dann kam der Schnee, ausgerechnet 2020/21, während der zweiten Welle der Corona-Pandemie. Bei den Menschen in den umliegenden Städten war die Freude groß: Das Schneeparadies ist eine wunderbare Gelegenheit, mal wieder die Wohnung zu verlassen.

Doch bei den Einheimischen sorgt das Winterwetter für Frust. Egid Stadler schaut traurig aus dem Fenster und sagt: „Das tut schon brutal weh, es wäre so eine schöne Saison geworden.“ So wie ihm geht es vielen Geschäftsleuten, die ihr Geld mit dem Wintersport verdienen: Sein Skilift ist wegen der Pandemie geschlossen, seine Existenz in Gefahr.

Der Schnee bringt also kein Geld, sorgte aber für Chaos. Weil es auf den Parkplätzen kein Personal gab, Skilifte und Toiletten geschlossen waren, fehlte die notwendige Infrastruktur. Das Ergebnis waren wild geparkte Autos, Müll und Fäkalien in der Natur. Die Betreiber von Hotels, Restaurants und Skiliften durften ihre Geschäfte nicht öffnen, mussten sich aber trotzdem um Ordnung und Sauberkeit kümmern.

Inzwischen ist es wieder ruhig im Schneeparadies: Seit dem 11. Januar dürfen Bürger sich nur 15 Kilometer von ihrem Wohnort entfernen, wenn die Corona-Zahlen dort besonders hoch sind. In Bayrischzell gelten noch strengere Regeln: Menschen aus anderen Orten dürfen die Region gar nicht mehr besuchen. Egid Stadler bleibt nur die Hoffnung, dass die Infektionszahlen bald sinken und er seinen Skilift diesen Winter doch noch einmal öffnen kann.

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