Manuskript

Wenn der Regenwald brennt

Die Brände in den Regenwäldern Brasiliens sind eine Katastrophe für die Umwelt. Lange Zeit sah die EU keinen Weg, um Einfluss auf Brasiliens Regierung zu nehmen. Das neue Mercosur-Freihandelsabkommen könnte das ändern.

Große Waldbrände in Regenwäldern sind eine Katastrophe. Sie zerstören den Lebensraum von zahlreichen Pflanzen- und Tierarten. Wenn der Regenwald abbrennt oder abgeholzt wird, gehen auch alle Nährstoffe verloren. Denn sie sind in den Pflanzen selbst gespeichert und nicht im Boden. Ein zerstörter Regenwald wird also nicht wieder wachsen können. Und dabei ist er als einer der größten CO2-Speicher der Erde wichtig für die ganze Welt.

In Brasiliens Regenwäldern wüten zurzeit die schwersten Waldbrände seit Jahren. Dafür wird auch die Umweltpolitik des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro verantwortlich gemacht. Diese soll Brandrodungen begünstigt haben, um Flächen für Vieh- und Landwirtschaft zu gewinnen. Jetzt ist das Feuer außer Kontrolle.

Bisher hat die Welt nur zugeschaut. Die EU hat nun aber mit dem neuen Mercosur-Freihandelsabkommen ein Instrument gefunden, um Einfluss auf die brasilianische Regierung zu nehmen. Darin sind nämlich Regeln zur Nachhaltigkeit enthalten. „Wenn diese nicht eingehalten werden, kann es die vereinbarten Zollerleichterungen nicht geben. Da geht es auch um unsere Glaubwürdigkeit“, sagt die deutsche Ministerin für Landwirtschaft Julia Klöckner.

Der Druck durch die EU scheint erste Wirkung zu zeigen. Denn Bolsonaro gerät nun auch in seiner Heimat immer mehr in die Kritik. Regionalpolitiker und Landwirte befürchten Handelssanktionen für Brasiliens Produzenten. Inzwischen kündigte Bolsonaro an, dass er die Brände mit Hilfe der Armee unter Kontrolle bringen will.