Wie lange schützt eine Corona-Impfung wirklich?
Schon die erste Corona-Impfung wirkt. Das zeigt eine Studie aus Italien. Doch wie lange hält der Schutz? Und welche Rolle spielen Mutationen? Laut Experten kann schon in diesem Jahr eine Auffrischung nötig sein.
Schon die erste Corona-Schutzimpfung wirkt, wie eine Studie aus Italien zeigt. Die Wissenschaftler untersuchten die Daten von 13,7 Millionen geimpften Personen. Sie stellten fest, dass es 35 Tage nach der ersten Impfung mit einem Vakzin von BioNTech/Pfizer, Moderna oder AstraZeneca 80 Prozent weniger Infektionen gab als bei Menschen ohne Impfung. Die Zahl der Todesfälle sank laut der Studie sogar um 95 Prozent. Das galt für alle Altersgruppen und beide Geschlechter, so die Wissenschaftler.
Doch die Wirkung lässt mit der Zeit nach. Gesundheitsexperte Karl Lauterbach schätzt die Dauer der Immunität nach einer Corona-Schutzimpfung auf sechs Monate. Tomas Mertens, Vorsitzender der deutschen Ständigen Impfkommission (Stiko) hält es außerdem für denkbar, dass der Impfschutz bei bestimmten Altersgruppen oder bestimmten Erkrankungen schneller nachlässt oder allgemein zu schwach ist.
Impfstart war in Deutschland im Dezember 2020, doch erst ab Februar gab es Impfstoff in größeren Mengen. Zuerst wurden über 80-Jährige, Bewohner von Pflegeeinrichtungen und Mitarbeiter in bestimmten medizinischen und pflegerischen Berufen geimpft. Für diese Menschen wird wahrscheinlich noch im Herbst eine Auffrischung notwendig sein.
Doch falls sich Mutationen ausbreiten, gegen die die aktuellen Impfstoffe nicht ausreichend wirken, müsste man möglicherweise schon früher mit den Auffrischungen beginnen, und zwar mit einem veränderten Impfstoff, so Lauterbach. „Das Virus wird uns nicht wieder verlassen“, sagt auch Thomas Mertens. Er weist darauf hin, dass die Hersteller bereits an neuen Impfstoffen arbeiten, die gegen die wichtigsten aktuell bekannten Mutationen wirken sollen.