EU-Drogenbericht: Erfolg im Kampf gegen Heroin und HIV
Der EU-Drogenbericht 2019 zeigt einen Erfolg im Kampf gegen Heroin und HIV-Infizierungen von Abhängigen. Ein Blick auf die USA macht jedoch einen gefährlichen Trend zum Missbrauch von anderen Opioiden deutlich.
Anfang der 1990er-Jahre hatte die Schweiz die höchste HIV-Rate in Westeuropa. Dies lag unter anderem daran, dass Drogen heimlich und unter unhygienischen Bedingungen konsumiert wurden. Deshalb änderte man dort die Drogenpolitik: Zum Beispiel wurden sichere und saubere Konsumorte eingerichtet und die Drogenabhängigen entkriminalisiert.
Die geänderte Drogenpolitik der Schweiz war effektiv und wurde zum Vorbild. Inzwischen verfolgen die meisten Länder Europas eine ähnliche Strategie. So gibt es in Deutschland zum Beispiel 24 sichere Orte – wie zum Beispiel spezielle Cafés. Diese können Abhängige für den Konsum von Drogen nutzen, ohne dass sie jemand bei der Polizei anzeigt.
Der EU-Drogenbericht 2019 präsentiert einige Erfolge: Nicht nur der Heroinkonsum ist zurückgegangen, sondern auch die Zahl neuer HIV-Infizierungen unter Drogenabhängigen ist in den letzten Jahren um 40 Prozent gesunken.
Die Anzahl der Todesfälle durch eine Überdosis ist im Jahr 2018 nur leicht gestiegen. Die Ursache dafür waren meist Opioide mit Heroin an erster Stelle. In den USA zeigt sich ein anderes Bild, denn dort ist nicht Heroin das größte Problem, sondern die Opioide Fentanyl und Oxycodon.
Diese werden zur Schmerzbehandlung eingesetzt. Für Ärzte gelten in den USA deutlich weniger strenge Regeln für die Verschreibung von Opioiden als in Europa. Dabei können auch erlaubte Opioide bei Missbrauch süchtig machen. 2017 sind in den USA fast zehnmal mehr Menschen an einer Opioid-Überdosis gestorben als in Europa. Laut Drogenbericht muss die EU ihre Drogensituation also auch in Zukunft genau beobachten, damit ein Trend wie in den USA nicht auch Europa erreicht.
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