Viel Natur, wenig Netz
Immer weniger Deutsche wollen auf dem Land leben, obwohl es dort genug Arbeit gibt. Aber die öffentliche Infrastruktur ist schlechter als in der Stadt, und oft funktioniert das Internet nicht. Das soll sich ändern.
47 Millionen Menschen leben in Deutschland in ländlichen Regionen. Das ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung. Jeder zweite Euro wird dort erwirtschaftet, denn auf dem Land gibt es die meisten mittelständischen Unternehmen. Sie machen insgesamt sogar 99,5 Prozent der deutschen Wirtschaft aus. Trotzdem stehen die ländlichen Regionen im Vergleich nicht gut da.
Vor allem die jungen Menschen gehen trotz guter Jobmöglichkeiten lieber in die Städte. Ein Grund dafür ist die schlechte Infrastruktur auf dem Land: Mangelhafte Kommunikationsnetze und miserable Anbindungen an den Nahverkehr tragen nicht zur Attraktivität der ländlichen Regionen bei. Obwohl es vielen Unternehmen auf dem Land gut geht, herrscht dort ein großer Fachkräftemangel.
Dass dringend etwas getan werden muss, weiß auch die Politik. „Der ländliche Raum darf nicht das Gefühl haben, dass die Politik in Berlin ihn irgendwann vergessen könnte“, sagt Wirtschaftsminister Peter Altmaier. Deshalb sollen strukturschwache Regionen stärker unterstützt werden. Denn neue Unternehmen kommen nur, wenn sie vor Ort Fachkräfte, gute Verkehrsanbindungen und vor allem ein funktionierendes Internet finden.
Altmaiers großes Ziel ist deshalb der Ausbau der Kommunikationsnetze. Dass das Internet außerhalb der großen Städte in Deutschland nicht besonders gut ist, weiß er aus eigener Erfahrung. Schöne Berge und viel Grün hat er auf dem Land erlebt, so Altmair, aber telefonieren konnte er im Auto nicht. Eine schöne Natur allein bringt die Wirtschaft eben nicht zum Laufen.