Zurück an den Strand
Auch in Spanien ist wegen Corona der Tourismus zum Erliegen gekommen. Die Regierung des Landes möchte nun allmählich Reisen wieder erlauben. Doch Deutsche werden wohl erst einmal nicht kommen können.
Mallorca ist die beliebteste Urlaubsinsel der Deutschen. Doch im Moment sind die Flüge auf die spanische Insel fast leer, die Grenzen geschlossen, die Strände wie ausgestorben. Der Tourismus ist zum Erliegen gekommen. Nun plant die spanische Regierung, die über 20.000 Corona-Tote zu beklagen hat, ihr Land ab dem 11. Mai allmählich wieder zu öffnen. „Zum Strand werden wir in diesem Sommer gehen können“, sagt der spanische Ökonom Aldo Olcese.
Dabei ist die Gesundheit von Reisenden und Personal natürlich am wichtigsten. Allerdings könnten Inseln wie Mallorca schneller wieder Urlaubsgäste aufnehmen, weil sie nicht so stark wie das Festland von Corona betroffen sind. Auf La Gomera und El Hierro gibt es bisher sogar überhaupt keinen Fall. Aber auch hier werden wahrscheinlich erst einmal nur die größten Strände öffnen, unter Aufsicht der Polizei. Ferienhäuser und -wohnungen kann man wohl früher als Hotels buchen.
Das hochverschuldete Spanien braucht diese Öffnung dringend. Kein anderes Land auf der Welt ist wirtschaftlich so sehr auf den Tourismus angewiesen. Über 14 Prozent des Bruttoinlandsprodukts werden hier über die Urlaubsbranche erwirtschaftet – 2019 waren es 92 Milliarden Euro aus Hotels, Restaurants, Geschäften und Bars. Doch wie sollen all diese Unternehmen die Krise überleben?
„Das wird ohne Staatssubventionen nicht gehen“, sagt Aldo Olcese. „Kein Geschäft kann mit 50 Prozent der Einnahmen überleben.“ Denn 83 Millionen Menschen, so wie 2019, werden dieses Jahr sicher nicht nach Spanien reisen. Und dabei kommt es nicht nur auf die spanische, sondern auch auf die deutsche Regierung an. In Berlin glaubt man nämlich, dass der Spanien-Urlaub für die Deutschen dieses Jahr ins Wasser fallen wird.