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Winter an der EU-Außengrenze

Der Winter ist besonders hart für Geflüchtete in Bosnien-Herzegowina. Viele leben unter Plastikplanen im Wald. Doch statt Lösungen zu finden, weisen sich Bosnien-Herzegowina und die EU gegenseitig die Verantwortung zu.

Zwischen den Bäumen haben sie Zelte aus Plastikplanen gebaut: etwa 30 Geflüchtete, die in der Nähe der bosnischen Stadt Velika Kladusa im Wald campieren. Vor jedem Zelt sitzen zwei oder drei Männer an kleinen Feuern. Es ist kalt, der Boden des Camps ist weich vom Regen. Es gibt zwar Unterkünfte in Bosnien-Herzegowina, aber der Platz reicht nicht für die etwa 8.000 Geflüchteten im Land.

Viele leben in selbstgebauten Lagern in der Nähe der kroatischen Grenze – der Grenze zur EU. Wie fast alle Geflüchteten will auch Raheel Zafar, 25, aus Pakistan nicht in Bosnien bleiben, sondern nach Deutschland, Italien oder Schweden. Sechsmal hat er schon versucht, über die Grenze zu kommen. Jedes Mal wurde er von der kroatischen Grenzpolizei aufgehalten, geschlagen und bestohlen, erzählt er. 

Suhret Fazlic, Bürgermeister der grenznahen Stadt Bihac, macht für die Situation der Geflüchteten sowohl die EU als auch die Regierung in Sarajevo verantwortlich: „Die Europäische Union hat während der Migrationskrise so viel Geld für Bosnien bezahlt. Aber Bihac hat nie auch nur einen Euro gesehen“, sagt er. Ylva Johansson, EU-Kommissarin für Inneres, gibt die Schuld „dysfunktionalen Strukturen“ in Bosnien-Herzegowina. Die Folgen dieser gegenseitigen Schuldzuweisungen müssen die Geflüchteten tragen.

So hat die Internationale Organisation für Migration (IOM), Partnerin der EU, kurz vor Weihnachten das Camp Lipa in der Nähe von Bihac geschlossen, weil die bosnischen Behörden es nicht winterfest gemacht hatten. Danach brannte das Lager. Inzwischen wurden neue Zelte aufgestellt – mitten im Winter. „Das hier ist kein Platz zum Leben – vor allem in dieser Jahreszeit“, sagt Ashfaq Ahmed aus Kaschmir. Wenn es etwas wärmer wird, will er, wie viele andere, wieder versuchen, über die Grenze zu kommen.

Im Text geht es um Geflüchtete, die …

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