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Manuskript

Schwierige Erinnerung an Flucht und Vertreibung

Ein notwendiger Erinnerungsort oder ein Versuch, deutsche Schuld zu relativieren? Eine Ausstellung in Berlin erzählt von der Vertreibung Deutscher aus Osteuropa nach dem 2. Weltkrieg – bis heute ein umstrittenes Thema.

Ein alter Pferdewagen, eine Gasmaske, ein Teddy aus Stoffresten: Im Dokumentationszentrum „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ erzählen über 700 Ausstellungsstücke von Zwangsmigration und Verlust. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den rund 14 Millionen Deutschen, die zum Ende des Zweiten Weltkriegs aus den früheren deutschen Ostgebieten und aus anderen Teilen Osteuropas vertrieben wurden.

Die Ausstellung, die im Juni 2021 eröffnet wurde, ist umstritten: Besonders in Polen und Tschechien befürchtet man, dass Erzählungen von Deutschen als Opfern des Krieges dazu dienen, die eigene Schuld zu relativieren. Dazu kommt, dass viele der Vertriebenenverbände, in denen sich zahlreiche Flüchtlinge nach dem Krieg organisierten, sehr konservativ sind. Besonders umstritten war die langjährige Präsidentin des Bundes der Vertriebenen (BdV), Erika Steinbach. Sie unterstützt inzwischen die rechtspopulistische AfD.

Die Macher der Ausstellung haben sich deshalb darum bemüht, Flucht und Vertreibung in größeren Zusammenhängen zu erzählen: Der erste Teil, der den gesamten ersten Stock ausfüllt, behandelt das Thema Zwangsmigration weltweit, zum Beispiel in Syrien oder Myanmar.

Im zweiten und dritten Teil geht es um die Vertreibung der Deutschen. Um hierher zu kommen, muss man jedoch vorher an den Stationen zu NS-Zeit und Holocaust vorbeigehen. So soll die Verbindung zur deutschen Schuld deutlich werden. „Im Dokumentationszentrum geht es um Flucht und Vertreibung der Deutschen, aber auch um die vielen anderen Menschen“, erklärt Direktorin Gundula Bavendamm. Eines steht dabei im Zentrum, sagt sie: „Verstehen, was Verlust bedeutet“.

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