Drogenhandel im Kinderzimmer
Maximilian Schmidt betrieb in seinem Elternhaus einen lukrativen Drogenhandel. Erst nach über einem Jahr flog er auf. Bis dahin hatte er Rauschgift im Wert von etwa vier Millionen Euro verkauft.
Mit 18 Jahren beenden viele die Schule, fahren vielleicht ins Ausland. Maximilian Schmidt aus Leipzig begann in diesem Alter seine Karriere als Drogenhändler – im Kinderzimmer seines Elternhauses. Online betrieb er seit 2013 ein gut organisiertes, lukratives Rauschgiftgeschäft – und das ganz allein. Seine Familie merkte nichts von seinen Machenschaften.
Den Stoff bekam und verkaufte er im Darknet, Kuriere brachten ihm neue Ware. Seine Kunden zahlten im Voraus und erhielten die Lieferungen mit der Post. Fast so wie bei Amazon: „Nur dass es sich nicht um Schuhe, sondern um Drogen handelte“, sagt Schmidt. Über ein Jahr lang verkaufte er unter anderem Haschisch und Kokain im Wert von etwa vier Millionen Euro.
Dass Maximilian Schmidt schließlich aufflog, lag daran, dass er Fehler machte. Er verwechselte die Adressen seiner Kunden, Nachbarn öffneten die Pakete mit den Drogen und gingen zur Polizei. Schmidt wurde verhaftet, über 300 Kilogramm Drogen wurden in seinem Kinderzimmer beschlagnahmt, und der junge Drogenhändler wurde zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Nach vier Jahren kam er auf Bewährung raus, schuldet dem Staat aber immer noch drei Millionen Euro.
Inzwischen ist sogar Netflix auf Maximilian Schmidts Geschichte aufmerksam geworden und hat sie ins Programm genommen. Die Serie „How to sell drugs online (fast)“ war ein großer Publikumserfolg. Und in dem Dokumentarfilm „Shiny Flakes: The Teenage Drug Lord“ wird Schmidt selbst interviewt. Hat er kein schlechtes Gewissen wegen seiner Taten? Nein, meint er. Denn hätte er keine Drogen verkauft, hätten seine Kunden sie sich woanders besorgt.