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Umweltprobleme bei Olympia 2022

Kunstschnee, Wasserverbrauch, Umweltschäden: Neben der Menschenrechtslage in China rückt auch das Thema Nachhaltigkeit immer mehr in den Fokus der Kritik an den Olympischen Spielen in Peking. 

Umweltfreundliche olympische Spiele wollte das Pekinger Organisationskomitee (BOC) eigentlich veranstalten. Doch nun gibt es Kritik an der Nachhaltigkeit der Spiele – neben vielen Bedenken wegen der Menschenrechtslage in China. Ein Problem ist der Schnee: „Es gibt fast keinen natürlichen Schnee in den Bergen, sodass die gesamten Spiele zu 100 Prozent auf Kunstschnee basieren werden“, erklärt die Hydrologin Carmen de Jong.

Den Wasserverbrauch schätzt sie deutlich höher ein als die offiziellen Zahlen: „186.000 Kubikmeter Wasser, das ist mehr oder weniger die Menge, die für die Beschneiung einer einzigen Skipiste benötigt wird“, sagt de Jong. Die wirkliche Zahl liegt bei fast zwei Millionen Kubikmetern, meint sie.

Ein weiterer Kritikpunkt: Zwei Veranstaltungsorte liegen in einem Naturschutzgebiet. Laut BOC wurden dafür Umweltgutachten durchgeführt. De Jong aber meint, dass chinesische Biologen empfohlen haben, die Veranstaltungsorte zu verlegen. Als sie selbst Karten und Google-Bilder der Region miteinander verglich, entdeckte sie: Nicht die Veranstaltungsorte, sondern die Grenzen des Naturschutzgebiets waren verlegt worden. „Das Kerngebiet wurde mit Pisten, Zufahrtsstraßen, Landeplätzen für Hubschrauber, Parkplätzen und Straßen völlig zerstört“, so de Jong.  

Außerdem sieht sie noch ein weiteres Problem: Viele Pisten sind so gebaut, dass die Berge nicht mehr gut vor Erosion geschützt sind. Überschwemmungen und eine Verschlechterung des Trinkwassers können mögliche Folgen sein. Und die wird man noch spüren, wenn der letzte olympische Kunstschnee schon lange geschmolzen ist.

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